Die "größte Reform aller Zeiten" ist de facto durch. Großunternehmen profitieren stark, private Haushalte ein wenig. Bezahlen müssen wohl spätere Generationen - durch höhere Schulden.
Das Ringen der US-Republikaner um die erste größere US-Steuerreform seit drei Jahrzehnten geht in die Zielgerede: Heute Abend europäischer Zeit stimmt das Abgeordnetenhaus ab, wo die republikanische Mehrheit klar und die Zustimmung gesichert ist. Noch in der Nacht oder morgen soll der Senat seinen Sanktus zum gemeinsamen Entwurf der beiden Kammern des Kongresses geben. Hier darf sich die Partei von Präsident Trump nur drei Abweichler erlauben; nach der Zustimmung von zwei unentschlossenen Senatoren am Montag ist das Rennen aber auch hier de facto gelaufen. Zur Sicherheit hat Vizepräsident Mike Pence sogar seine heikle Nahostreise verschoben, um mit seiner Stimme ein allfälliges Patt auflösen zu können.
Noch vor Weihnachten kann Donald Trump die Reform mit seiner Unterschrift in Kraft treten lassen. Ein großer Erfolg, freilich zugleich sein bisher einziger auf gesetzlicher Ebene. Mit dem dringend benötigten Rückenwind sollen die Republikaner in das Jahr des Midterm-Wahlkampfs starten. Aber die Reform bleibt auch nach der Ausfeilung durch den Kongress hoch umstritten.