Der achte März ist weltweit den Rechten der Frau gewidmet. Die deutsche Chef-Emanze Alice Schwarzer bezeichnet ihn als "sozialistische Erfindung" und setzt sich für seine Abschaffung ein.
Die deutsche Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hält den Internationalen Frauentag für absolut überflüssig. "Schaffen wir ihn also endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März! Und machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen, Frauen wie Männer", forderte die Herausgeberin der Zeitschrift "Emma" in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Rundschau" (Montag-Ausgabe).
Der 8. März sei eine "sozialistische Erfindung", die auf einen Streik von Textilarbeiterinnen zurückgehe, erklärte Schwarzer. Die Frauenbewegung sei aber bekanntermaßen Anfang der 1970er Jahre im Westen nicht zuletzt aus Protest gegen die Linke entstanden. "Eine Linke, die zwar noch die letzten bolivianischen Bauern befreien wollte, die eigenen Frauen und Freundinnen aber weiter Kaffee kochen, Flugblätter tippen und Kinder versorgen ließ."
Die realsozialistischen Länder seien in den obersten Etagen bekanntermaßen auch frauenfrei gewesen, schreibt Schwarzer weiter. "Unter diesen Vorzeichen ist die Übernahme des sozialistischen Muttertags als ,unser Frauentag' für Feministinnen, gelinde gesagt, der reinste Hohn."
Zur Person
Alice Schwarzer wurde 1942 geboren und ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der neuen deutschen Frauenbewegung. Sie ist Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma".
(APA/AFP)