Streiks, Pannen, Ausfälle: Wer in diesen Tagen in Europa seine Ferien verbringt, muss sich auf einiges gefasst machen. Über Gründe und Hintergründe.
Wien. Stau auf der Strada del Sole, auf dem Weg in den Süden: Das gab es schon immer, darauf konnte man sich einstellen. Aber heuer bietet der Start der Hauptreisezeit auch neue, unerwartete Hürden: streikende Rettungsschwimmer und Taxifahrer in Spanien, Zugchaos in Frankreich, ein geräumter Terminal in München, dazu jede Menge verspätete und ausgefallene Flüge. Was oft klare ökonomische Ursachen hat. Ein Überblick.
Kein Bad im Meer
Es müssen nicht immer Piloten sein: An Spaniens Atlantikküste streiken zurzeit die Rettungsschwimmer. Sie fordern mehr Lohn für weniger Arbeit. Besonders erbost sie, dass die Regierung des Baskenlandes vorsorglich ein Minimalservice von 80 Prozent angeordnet hat. Dabei gibt es aus Sicht der Gewerkschaft „kein Recht der Bürger aufs Baden“, das der Staat garantieren müsse. Also machen die braun gebrannten „socorristas“ einen besonderen Dienst nach Vorschrift: Sie hissen auch bei ruhiger See das rote Fähnchen und pfeifen jeden aus dem Wasser, der es wagt, mehr als nur seine Füße zu benetzen. Die Feriengäste gehen einzig mit ihrem Wunsch nach Erfrischung baden. Und ihr Urlaub verläuft im Sand.