Wiener Dorotheum: Alltag nach dem dreisten Diebstahl

Auktionsszene im Franz-Josef-Saal: So ähnlich geht bzw. ging es dieser Tage im Wiener Dorotheum zu – trotz des Diebstahls.
Auktionsszene im Franz-Josef-Saal: So ähnlich geht bzw. ging es dieser Tage im Wiener Dorotheum zu – trotz des Diebstahls.(c) Dorotheum Wien
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Das Dorotheum ist nach dem Diebstahl eines bis zu 160.000 Euro teuren Renoir in den Fokus geraten – Porträt einer Wiener Institution.

Wien. Eine Dame blättert im Auktionskatalog, zwei ältere Herrschaften suchen den Schmuck, und neben dem Auktionssaal im ersten Stock des Dorotheums sehen sich drei Männer die Gemälde an, die noch an diesem Abend unter den Hammer kommen werden. Die Saalaufsicht schaut genau hin.

Einen Kommentar will von den Aufsehern keiner abgeben. Wenn man im Vorbeigehen hinhört, bekommt man freilich mit, dass auch sie die Causa prima beschäftigt.

Drei Tage nachdem ein 120.000 bis 160.000 Euro teurer Renoir gestohlen wurde, herrscht nach turbulenten Zeiten in dem Auktionshaus nun zumindest vordergründig Normalbetrieb. Während die Polizei weiter nach drei Männern fahndet, die am Montag eine kleinformatige Küstenlandschaft des französischen Impressionisten aus dem Rahmen genommen haben sollen, wird im ersten Wiener Bezirk weiter gearbeitet.

Man ist mitten in einer der vier jährlichen Auktionswochen mit Spezialthema, diesmal: zeitgenössische Kunst. Die Versteigerung, bei der auch der Renoir dabei sein sollte, ging am Mittwoch über die Bühne – ohne das gestohlene Bild. Am Donnerstagabend folgten weitere Gemälde. Heute, Freitag, schließt die Woche mit Uhren ab. Und am Samstag kommen 13 Oldtimer unter den Hammer, darunter die Limousine, in der einst (nicht nur) Präsident Adolf Schärf chauffiert wurde und die aktuell in der Eingangshalle des Palais steht.

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