Dieses Metall stiehlt allen anderen die Show

Die Autoindustrie braucht etwa die Hälfte der globalen Palladium-Produktion (Symbolbild).
Die Autoindustrie braucht etwa die Hälfte der globalen Palladium-Produktion (Symbolbild). (c) Getty Images (Dan Kitwood)
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Es gilt als Rohstoff des Jahres 2018. Und hat gute Chancen, diesen Status auch nächstes Jahr zu bewahren. Am Mittwoch überholte sein Preis zum ersten Mal seit 16 Jahren den von Gold.

Wenn der Rohstoffmarkt die Öffentlichkeit beschäftigt, dann geht es meist um Erdöl oder Gold. Mitunter schafft es noch das begehrte Kupfer, wahrgenommen zu werden. Dabei herrschen bei anderen Rohstoffen mitunter weitaus spektakulärere Dynamiken, was die Nachfrage nach ihnen und den Preis betrifft.

Was zuletzt und derzeit die Märkte in Atem hält, ist neben dem altbekannten Öl das sonst wenig beachtete Palladium. Das Edelmetall, das teilweise ähnliche Eigenschaften wie Platin aufweist, ist in den vergangenen vier Monaten um ein Viertel teurer geworden. Damit nicht genug hat es am Mittwoch den sensationellen Sprung geschafft und den Preis für Gold überholt. Zum letzten Mal war dies vor 16 Jahren der Fall gewesen. Am Mittwoch stieg es zwischendurch auf 1259 Dollar je Feinunze. Für die vergangenen drei Jahre ergibt dies eine Preissteigerung von über 120 Prozent. Demgegenüber kostete Gold gestern 1238 Dollar, womit der Preis deutlich unter dem Wert vom Jahresbeginn liegt und auf Dreijahressicht gerade einmal 14 Prozent im Plus.

Der Grund, dass Palladium derart teuer wird, liegt in der Befürchtung, dass es jeden Moment zu einem Engpass kommen kann. Palladium wird nämlich wie Platin hauptsächlich für die Herstellung von Kraftfahrzeug-Katalysatoren verwendet. Besonders eignet es sich für die Verwendung in Otto-Motoren. Die Autoindustrie braucht etwa die Hälfte der globalen Palladium-Produktion. Vom Rest geht viel in die Schmuckindustrie und die Dentalmedizin.

Gleichzeitig ist das Angebot auf dem Markt beschränkt. „Die Leute kämpfen um jede zugängliche Feinunze des Metalls“, sagt Tai Wong, Chef für Metallhandelsgeschäfte bei BMO Capital Markets.

Ob der jetzige Preisaufschlag gerechtfertigt ist, ist unter Analysten umstritten. Die Commerzbank sagt nein, da die Autoabsätze zuletzt auf allen wichtigen Märkten ziemlich schwach waren. Zudem drohen US-Zölle auf die Importe von Autos und Autoteilen aus der EU.

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