Trauernde können sich kommenden Mittwoch vom Verstorbenen verabschieden. Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.
Die verstorbene Formel-1-Legende und Flugliniengründer Niki Lauda wird am kommenden Mittwoch (29. Mai) von 8 bis 12 Uhr im Wiener Stephansdom aufgebahrt. Am selben Tag findet auch ein Requiem statt, Hauptzelebrant ist Dompfarrer Toni Faber, der sich bereits am Dienstag betroffen über den Tod der Rennfahrerlegende geäußert hatte und an dessen "weites Herz" erinnerte.
Faber hatte Niki Lauda, der 2011 wieder in die Kirche eintrat, "gekannt und geschätzt" und in den letzten Wochen über Kontakte mit der Familie die immer schlechteren Nachrichten über Laudas Gesundheitszustand mitverfolgt und für ihn gebetet, erzählte Faber auf Anfrage von "Kathpress".
Zu Ort und Zeitpunkt der anschließenden Beisetzung wurden keine Details genannt. Sie wird abseits der Öffentlichkeit im engsten Familienkreis stattfinden, hieß es.
Niki Lauda startete seine Formel-1-Kariere für March-Ford, freilich: beim GP von Österreich. 1974 engagiert ihn Enzo Ferrari - 1975 folgt der erste WM-Titel. APA/AFP/AFP
James Hunt und Niki Lauda werden die größten Rivalen, ein ferrari-Duell fesselt die Szene. Und wird später verfilmt: "Rush!" Hunt starb bereits 1993 an einem Herzinfarkt. ORF
1976 folgt der "Feuer-Unfall" auf dem Nürburgring, Lauda ist 28 Jahre alt. In der Nordschleife ändert sich sein Leben - er überlebt. und eineinhalb Monate später fährt er wieder in Monza mit. APA/DPA
1976 verliert Lauda die WM, weil er den Regen-GP von Fuji, Japan, boykottiert. Bernie Ecclestone, schon damals Chef der Formel 1, denkt aber nur an die TV-Einnahmen. Das Rennen startet - Hunt profitiert. APA/dpa/DB
1977 gewinnt Lauda erneut die WM, 1979 legt er, weil er sich "ausgelaugt und leer fühlte", eine Pause ein. imago images / HochZwei/Ronco
Doch er kehrt noch einmal zurück - für McLaren. 1985 beendete er seine F1-Karriere. imago/Belga
Mit Toto Wolff erwarb Lauda vor wenigen Jahren 30 Prozent des F1-Rennstalls Mercedes. Die Silberpfeile gewannen vier Fahrertitel und viermal die Konstrukteurs-WM in Serie. GEPA
Sie fuhren für Ferrari, sie waren Freunde: Niki Lauda und Gerhard Berger Gepa
Lauda erhielt auch von der Laureus-Stiftung eine Auszeichnung - "Lifetime Award" REUTERS
Freunde, Gegner, Weggefährten: Helmut Marko und Niki Lauda GEPA
Immer auf der direkten Linie: Niki Laudas Formel-1-Karriere in Bildern
Am 20. April 2019 ist Niki Lauda gestorben. Mehr als 40 Jahre davor, am 4. April 1979, gründete der damals noch zweifache Formel- 1-Weltmeister Niki Lauda die Lauda Air. Mit zuerst zwei und später drei Fokker F-27 nahm sie den Flugbetrieb auf. Unter anderem auf der Strecke Klagenfurt-Hamburg, wie dieses Foto aus dem Jahr 1981 zeigt. Ein Rückblick auf 40 Jahre Fliegen mit Niki Lauda: (c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
Da die Lauda Air es nicht schafft, ein profitables Streckennetz aufzubauen, wird der Flugverkehr Anfang 1983 wieder eingestellt. Lauda konzentriert sich stattdessen erneut auf die Formel 1 und wird ein Jahr später - 1984 - auch zum dritten Mal Weltmeister. (c) imago/ZUMA/Keystone (imago stock&people)
Zwei Jahre später, im Jahr 1985, erfolgt der zweite Anlauf. Mit mehreren Düsenjets, zuerst von BAC und später von Boeing, startet die Lauda Air zuerst mit dem Kurz- und Mittelstreckengeschäft, das allerdings schon bald um die Langstrecke erweitert wird. (c) imago/teutopress (imago stock&people)
1990 erhält die Lauda Air die weltweite Linienflugkonzession. Bis dahin für viele Österreicher unbekannte Ziele wie Bangkok werden zu gängigen Reisedestinationen. Der Werbespruch "Service is our success" prägt sich durch hartnäckiges Marketing bei fast jedem im Land ein. Für die größte Aufregung sorgen jedoch die Lauda-Uniformen: Jeans bei Stewardessen - das kannte man so bisher nicht. (c) imago/McPHOTO (imago stock&people)
Am 26. Mai 1991 gibt es dann jedoch einen tragischen Rückschlag für das junge Unternehmen. Beim Lauda-Flug 004 von Hongkong über Bangkok nach Wien setzt bei der Boeing 767 über dem thailändischen Dschungel selbstständig die Schubumkehr ein. Die Maschine stürzt ab, alle 223 Insassen kommen ums Leben. Es ist bis dato die größte Katastrophe der österreichischen Luftfahrt. APA
Aber auch wirtschaftlich läuft es nicht mehr so rund wie geplant. 1993 steigt die deutsche Lufthansa über ihre Tochter Condor bei Lauda ein. 1997 startet dann auch die strategische Partnerschaft mit dem "Erzfeind" AUA. Die damals noch staatliche Fluglinie beteiligt sich mit 36 Prozent an der Lauda Air. Imago
Der Machtkampf zwischen Niki Lauda und AUA-Vorstand Mario Rehulka eskaliert immer stärker. Lauda verliert und tritt im Oktober 2000 als Vorstandsmitglied zurück. Auch Fliegen darf er nicht mehr. Ein Jahr später übernimmt die AUA auf Druck der Politik die Lauda Air komplett - samt eines riesigen Schuldenbergs. APA
Doch bereits 2002 kauft Lauda die insolvente Aero Lloyd Austria und startet 2003 erneut mit einer Fluglinie: der Billig-Fluggesellschaft FlyNiki - die später auf nur noch Niki umbenannt wird. EPA
Aber auch Niki bleibt nicht lange eigenständig. Bereits im Jahr 2004 steigt die deutsche Air Berlin mit 24 Prozent ein. Im Jahr 2010 erhöhen die Deutschen ihren Anteil bereits auf 49,9 Prozent. Hofmeister
Im Rahmen dieses Deals erhielt Lauda ein Darlehen in Höhe von 40,5 Millionen Euro. Dieses konnte er in bar oder durch den Übertrag der restlichen Niki-Anteile begleichen. Er entscheidet sich für letzteres und geht 2011 auch bei der zweiten von ihm gegründeten Fluglinie von Bord. APA/BARBARA GINDL
Die Lauda Air wurde in der Zwischenzeit voll in die AUA integriert und ist nur mehr eine Marke der inzwischen selbst zur Lufthansa gehörenden Gesellschaft. Anfang 2013 wird auch die Marke aufgegeben und die Maschinen wechseln ins AUA-Design. Die Lauda Air ist Geschichte. Fabry
Trotz jahrelanger Millionenspritzen von der arabischen Etihad findet Air Berlin für ihre Tochter Niki kein tragfähiges Geschäftsmodell. Im August 2017 melden die Deutschen Insolvenz an, am 13. Dezember folgte die Niki-Pleite. Eigentlich sah alles danach aus, als ob die Fluglinie an die britisch-spanischen Gruppe IAG/Vueling geht, dann am 23. Jänner die überraschende Wende: Im dritten Anlauf kommt doch Gründer Niki Lauda zum Zug. APA/AFP/ALEX HALADA
Lauda, der Niki 2003 gründete und später an Air Berlin verkaufte, erhält im Jänner 2018 mit seiner Firma Laudamotion den Zuschlag für die österreichische Gesellschaft und bremste damit den spanisch-britischen Konzern IAG aus. Im Juli verkaufte er Laudamotion zu 75 Prozent an Ryanair, im Jänner gab er auch den Rest der Anteile ab. REUTERS
Der Rennfahrer. Niki Lauda bestritt 171 F1-GP, er gewann dreimal die WM, führte Mercedes auf die Überholspur. Doch der Feuerunfall 1976 veränderte sein Leben von Grund auf.
Flugzeuge waren eine der großen Leidenschaften Niki Laudas, der Absturz einer Boeing-Maschine über Thailand 1991 jedoch seine größte Strafe. Mitarbeiter mussten Leiharbeitsverträge dulden, er flog aber auch für die Caritas auf eigene Kosten. Über sein Geld schwieg er eisern.
Der Tod von Niki Lauda hat die Sportwelt und seine Heimat Österreich in tiefe Trauer gestürzt. Langjährige Wegbegleiter, Freunde und auch Konkurrenten nehmen Abschied von der Formel-1-Legende.
Dreifacher Formel-1-Weltmeister, dreifacher Airline-Gründer: Niki Lauda war als Sportler und Unternehmer gleichermaßen umjubelt wie umstritten. Er ist im Alter von 70 Jahren gestorben.
Er war anders als all das, was ich als achtjähriger Bub kannte. Schon alleine sein Name war anders. In den zwei Stunden, in denen Niki Lauda im Kreis fuhr, verließ auch ich meine Umlaufbahn. Erinnerungen an den Helden meiner Kindheit.
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