Immer öfter können Hersteller Arzneimittel nicht liefern. Das liegt auch an fehlenden Sanktionen. Das Sozialministerium lässt nach einer Lösung suchen.
Es ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die bei Michael Schrenk vor knapp einem Jahr diagnostiziert worden ist. Sein Körper wehrt sich gegen seine eigenen Strukturen. Die Ursache: unbekannt. „Bis dato hatte ich den Namen Myasthenia gravis noch nie gehört“, sagt der Wiener. Und er ist wohl nicht der Einzige: Unter einer Million Menschen finden sich etwa 40 bis 100 Patienten.
„Antikörper werden gebildet und führen dazu, dass die Impulse zwischen Nerven und Muskeln gedämpft werden“, sagt Schrenk. „Der eine kann deshalb die Arme nicht mehr heben, der andere nicht gehen, dem Dritten fallen die Augenlider ständig zu.“ Schrenk bekam Atembeschwerden: „Und mir verschlug es die Sprache – oft brabbelte ich wie ein Kleinkind.“ Symptome, die heute nur erahnt werden können: „Dank der Tabletten bin ich beschwerdefrei, ob das so bleibt, ist fraglich.“ Denn aktuell sind diese in der Apotheke nicht zu erwerben: „Ich stand plötzlich ohne Medikament da. Wie kann es sein, dass ein so wichtiges Mittel – auch Personen mit Organspenden brauchen es dringend – einfach nicht mehr lieferbar ist?“