Das Zwei-Prozent-Inflationsziel der Notenbanken gilt als mehr oder weniger unumstößlich. Doch nun mehren sich die Stimmen, die nach einer Anpassung rufen.
Was haben grüner Blattsalat, ein Damenkleid und ein E-Bike gemein? Nun ja, sie bestimmen, überspitzt formuliert, die Geldpolitik. Diese drei Produkte nämlich stehen gemeinsam mit weiteren 767 Gütern und Dienstleistungen auf einer Liste, die Auskunft darüber gibt, wie sich Preise verändern. Gibt es hier zu viel Bewegung nach oben, schrillen bei manchen die Alarmglocken. Tut sich zu wenig, ist ebenfalls Feuer am Dach.
Damit man in Sachen Inflation nicht im Blindflug agiert, haben sich die Notenbanken der westlichen Hemisphäre auf ein mehr oder weniger ähnliches Ziel verständigt. Dass da lautet: Ein Wert von um die zwei Prozent wird als ideal betrachtet. Doch seit Jahren schaffen es die Notenbanker in Frankfurt trotz expansiver geldpolitischer Maßnahmen nicht, dieses Niveau zu erreichen. Zuletzt betrug die Teuerungsrate in der Eurozone nur noch 1,3 Prozent. Warum also hält man an diesem Wert fest? Und ist er wirklich so unumstößlich?