Prinz Andrew in Epstein-Affäre verstrickt

Prinz Andrew
Prinz AndrewGetty Images
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Der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth soll in den Missbrauchsskandal verwickelt sein. Der Buckingham Palace dementiert.

Die Affäre rund um den mittlerweile verstorbenen US-Milliardär Jeffrey Epstein macht auch vor dem britischen Königshaus nicht Halt. Prinz Andrew, der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II und Ex-Mann von Sarah Ferguson, soll in den Missbrauchsskandal verwickelt sein.

Bereits 2015 wurden erste Vorwürfe laut, am 9. August 2019 wurden hunderte Seiten Gerichtsdokumente vor dem New Yorker Bundesgericht entsiegelt, die weitere Einzelheiten zu dem Fall offenlegen. In den Dokumenten wurden auch zahlreiche prominente Männer genannt, darunter eben auch Prinz Andrew.

2015 gab Virginia Roberts Giuffre an, als Minderjährige mindestens dreimal zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden sein. Beweise gibt es keine, ein Foto aus dem Jahr 2001 zeigt lediglich, wie der Prinz von York den Arm um die Hüften der damals 17-Jährigen legt. Nun wurden weitere Anschuldigungen publik. So soll Andrew einer Frau namens Johanna Sjöberg in Epsteins Villa an die Brüste gegriffen haben.

Anschuldigungen sind „kategorisch falsch"

Nach jeder neuen Anschuldigung veröffentlichte der Buckingham Palace eine Erklärung. „Jeder Hinweis auf Unangemessenheit gegenüber Minderjährigen ist kategorisch falsch", hieß es etwa kürzlich in einem Statement gegenüber NBC News.

Tatsache ist aber, dass Prinz Andrew und Jeffrey Epstein auch noch befreundet waren, nachdem Epstein 2008 wegen Sex mit Minderjährigen verurteilt wurde. 2010 wurden die beiden etwa fotografiert, als sie im New Yorker Central Park spazieren gingen. Später in diesem Jahr soll Andrew auch nach New York geflogen sein, um Epsteins Entlassung aus dem Gefängnis zu feiern.

Auch Sarah Ferguson involviert

Der Bruch kam demnach erst 2011 als herauskam, dass sich Prinz Andrews Ex-Frau Sarah Ferguson Geld von Epstein geborgt hatte. Den Deal soll damals Prinz Andrew eingefädelt haben. „Ich persönlich bedaure tief, dass Jeffrey Epstein in irgendeiner Weise mit mir zu tun hat, erklärte Ferguson vor acht Jahren dem „Evening Standard“. „Ich verabscheue Pädophilie und jede andere Art von Kindesmissbrauch und weiß, dass das eine gigantische Fehlbeurteilung meinerseits war. Sobald ich kann, werde ich das Geld zurückzahlen und dann nie wieder etwas mit Jeffrey Epstein zu tun haben."

Mehr als ein Dementi des Palastes gab es bisher nicht. Queen Elizabeth II scheint hinter ihrem Sohn zu stehen. Nachdem bekannt wurde, dass Epstein tot in seiner Zelle gefunden wurde, zeigten sich Prinz Andrew und seine Mutter im Auto auf dem Weg zum Gottesdienst. Beide lächelten in die Kamera.

(chrile )

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