Partys ohne Alkohol, Blogger, die das nüchterne Leben preisen, und alkoholfreie Pubs. Unter dem Schlagwort Sober wird dem alkoholfreien Lifestyle gehuldigt.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis der Alkohol an der Reihe ist. Denn nach Zucker, Weizen, Laktose, Fleisch oder ganz generell tierischen Produkten gibt es nicht mehr viel, was man weglassen kann, um gesund, bewusst und vor allem achtsam zu leben. Zugegeben, bei uns – in einem Land, in dem der Wein zum Kulturgut gehört und auch das Bier keinen schlechten Ruf hat – ist das nüchterne Leben noch nicht ganz angekommen. Aber es wird.
Winzer sprechen seit Jahren davon, dass vorwiegend leichtere Weine nachgefragt werden, schwere Alkoholbomben werden zur Nische. Selbst in Supermarktregalen ist das Angebot an alkoholfreien Getränken abseits von süßen Säften und Limonaden beachtlich. In der Spitzengastronomie ist eine alkoholfreie Speisenbegleitung selbstverständlich – und zwar nicht nur für Schwangere und Autofahrer. Und unter vielen Jugendlichen dürfte das Komasaufen aus der Mode gekommen sein (dafür kiffen sie lieber, aber das ist eine andere Geschichte). Ganz generell ist eine gesündere Lebensweise nicht mehr langweilig, sondern schick. Man könnte diese Entwicklung auch mit Yoga statt Rauchen zusammenfassen.