Epstein-Skandal zieht US-Eliteuni in seinen Sog

Protest im Epstein-Skandal
Protest im Epstein-SkandalAPA/AFP/GETTY IMAGES (STEPHANIE K)
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MIT-Media-Lab-Direktor tritt zurück: Er hatte Spenden des Milliardärs und Sexualstraftäters angenommen.

Boston. Der Fall Jeffrey Epstein holt nach dem Tod des US-Milliardärs nun auch das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) ein. Die Eliteuniversität wollte eigentlich keine Spenden mehr von Epstein annehmen. Jōichi Itō, der Leiter des Media Labs der Elitehochschule, hatte dennoch finanzielle Unterstützung erhalten und tritt daher nun von seinem Posten zurück.

Wie der Universitätspräsident Rafael Reif mitteilte, legte Itō sowohl sein Amt als Leiter des Media Labs als auch seine Professur an der Universität in Cambridge nieder. Zunächst hatte die „New York Times“ über den Rücktritt berichtet. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass das Media Lab weit mehr finanzielle Unterstützung von Epstein erhielt, als bisher bekannt. Berichten zufolge sei versucht worden, Verbindungen zum Finanzier zu verschleiern.

Der 66-jährige Epstein beging am 11. August in einer Gefängniszelle in Manhattan Suizid, während er auf den Beginn seines Prozesses wartete. Die Staatsanwaltschaft in New York hatte ihm vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift.

Ihm drohten bis zu 45 Jahre Haft. Der Investmentbanker war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Dank einer umstrittenen Einigung mit der Staatsanwaltschaft kam er damals um einen Prozess herum, sodass seine Opfer nie vor Gericht aussagen konnten. (ag.)

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