„Mir missfällt, wie Leute nachtreten“, sagt der Autor.
Wien. Den Schriftsteller und Erzähler Michael Köhlmeier kennt man seit seiner Rede in der Hofburg 2018 als lautstarken kritischen Kommentator der türkis-blauen Regierung.
In einem aktuellen Interview mit der APA zu seinem 70. Geburtstag ergreift der Vorarlberger aber Partei für den ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache: Er selbst hätte zwar betrunken „vermutlich nicht das Trinkwasser und die ,Kronen Zeitung‘ verkauft“. Auch, weil er nicht in der Position dazu gewesen wäre. „Mir missfällt aber, wie Leute, die allesamt ihm ihre Karriere verdanken, ihm nun nachtreten. Das finde ich degoutant“, sagte Köhlmeier.
Neuerlich betonte er, dass ihm der Ex-Vizekanzler Strache sympathischer war als sein Koalitionspartner, Sebastian Kurz. „Im Gegensatz zu Kurz hat für mich Strache charmante Augenblicke. Er weiß sicher bessere Witze zu erzählen als Kurz. Mit ihm könnte man sich sicher amüsieren, während mir mit Kurz extrem langweilig wäre.“
Zu möglichen Koalitionsvarianten meinte der Schriftsteller, der ÖVP-Chef sei „gut beraten“, mit den Grünen eine Regierung zu bilden – „wenn Kurz noch einmal mit der FPÖ zusammengeht, schadet er seinem Image auch auf europäischer Ebene“. (ag.)