Benedikt XVI. meldet sich aus dem Ruhestand: In einem neuen Buch tritt er gegen die Lockerung des Zölibats ein. Damit mischt er sich direkt in das Pontifikat seines Nachfolgers ein.
Da sitzen sie, die beiden Päpste, und schauen im Fernsehen das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2014: Deutschland gegen Argentinien. Sie trinken Bier, essen Pizza und diskutieren die Spielweise. Mit so viel Harmonie endet der gefeierte Film „Die zwei Päpste“, der derzeit auf dem Streamingdienst Netflix zu sehen ist und der die Beziehung von Joseph Ratzinger und Jorge Bergoglio in den Mittelpunkt stellt. Anthony Hopkins, der Benedikt XVI. spielt, sagt zu seinem Nachfolger: „Das ist Teil des Spiels.“ Dann endet der Film.
Ganz so harmonisch, wie es der Film in seiner Schlussszene darstellt, gestaltet sich das reale Leben im Vatikan wohl nicht. Aktuell fährt der emeritierte Papst Benedikt seinem Nachfolger Papst Franziskus in der Debatte um den Zölibat gerade gehörig in die Parade. Während die Welt darauf wartet, wie Franziskus die Empfehlungen der Amazonas-Synode vom letzten Herbst umzusetzen gedenkt, wird an diesem Mittwoch ein Buch von Benedikt veröffentlicht.