Gegen 19 Uhr gibt Gesundheitsminister Anschober eine Pressekonferenz. Derzeit gibt es keinen Coronavirus-Verdachtsfall in Österreich. Die Rückkehrer müssen jedenfalls in Quarantäne.
Die französische Maschine, die unter anderem die sieben Österreicher aus dem chinesischen Coronavirus-Epidemiegebiet Wuhan an Bord hat, ist Sonntagnachmittag auf der französischen Luftwaffenbasis Istres-Le Tube gelandet. Nach der Übergabe der österreichischen Passagiere sollte die Hercules C-130 des österreichischen Bundesheeres nach Wien abheben und abends in Wien-Schwechat ankommen.
Wie Außenamtssprecher Peter Guschelbauer sagte, handelt es sich bei den sieben Österreichern um den österreichischen Konsul, einen Osttiroler sowie zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind, alle aus Niederösterreich. Sie werden bei der Rückkehr von der Öffentlichkeit abgeschirmt und nicht über ein normales Terminal abgefertigt. Nach einer ersten kurzen Untersuchung durch die Berufsrettung war der Transport in das Hygieneinstitut nach Simmering geplant, wo Abstriche genommen würden, kündigte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an.
Es gebe in Bezug auf das Coronavirus keinen Grund zur Panik, aber man werde größte Aufmerksamkeit und Vorsicht walten lassen, kündigte auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der Pressekonferenz am Sonntagabend an. Das gelte auch für die sieben Heimkehrer aus dem chinesischen Coronavirus-Epidemiegebiet Wuhan.
Sollten die Ergebnisse, die bis Montagmittag erwartet wurden, einen Nachweis des Coronavirus ergeben, würden die Betroffenen in die Isolierstation des Kaiser-Franz-Josef-Spitals gebracht. Ansonsten würden diese zumindest 14 Tage isoliert, ob im Hygieneinstitut oder anderen geeigneten Einrichtungen, würde bis Montagnachmittag entschieden, so die stellvertretende Landessanitätsdirektorin von Wien, Ursula Karnthaler.
Bundesheer-Flugzeug holt Österreich aus Frankreich ab
Die Bundesheer-Transportmaschine war am Sonntag knapp drei Stunden später als geplant um 8.55 Uhr von Linz-Hörsching nach Frankreich gestartet, um die Passagiere von der Luftwaffenbasis Istres-Le Tube zu holen. Laut dem Kommandanten der Luftunterstützung im Fliegerhorst Vogler in Hörsching, Wolfgang Wagner, gelten die sieben Österreicher als gesund und zeigten bisher keine Symptome einer Coronavirus-Erkrankung. Die vierköpfige Crew der Maschine, eine Ärztin, ein Sanitärunteroffizier sowie zwei Experten des ABC Abwehrzentrums werden aber ebenso wie die sieben Passagiere als "Vorsichtsmaßnahme Atemschutz tragen".
Die Österreicher waren mit 282 weiteren Europäern, darunter Franzosen, Polen, Bulgaren, Briten, Schweden und Belgier, mit einer zivilen Maschine von China nach Südfrankreich geflogen worden. Da das Flugzeug Verspätung hatte, verschob sich auch die Rückholaktion des Bundesheeres um knapp drei Stunden nach hinten.
In Österreich selbst gab es Sonntagnachmittag keinen "übrig gebliebenen" Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion, bei dem die Untersuchungen liefen. Auch ein zunächst dritter Verdachtsfall in Niederösterreich hatte sich als negativ herausgestellt.
(APA)