Jeder Coronavirus-Verdachtsfall in Wien landet in der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals. Internistin Sabine Hagenauer-Drektraan ist dort Leitende Oberärztin. Für sie wäre der erste bestätigte Fall in Österreich alles andere als eine Überraschung. Derzeit gibt es vier Verdachtsfälle.
Das Telefon läutet, ein Rettungssanitäter ist dran. Er ruft aus einem Wiener Hotel an, in dem eine junge chinesische Flugbegleiterin grippeähnliche Symptome aufweist. Sie kommt gerade aus der ostchinesischen Stadt Wuhan, von wo aus sich das neuartige Coronavirus seit Wochen ausbreitet.
In der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien ist an diesem Samstagabend, 25. Jänner, sofort klar: Österreich hat seinen ersten Verdachtsfall. Unverzüglich ergeht eine Meldung an Michael Binder, Medizinischer Direktor des Krankenanstaltenverbunds, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).