Der US-Präsident schert sich keinen Deut um Finanzdisziplin. Unter Obama hätten die Republikaner aufgeschrien, bei Donald Trump schweigen sie.
Donald Trump wähnt sich im Höhenflug, unangefochten und unantastbar auf dem Weg zur Wiederwahl. Der US-Präsident hat die beste Woche seiner turbulenten Amtszeit hinter sich. Die republikanische Partei steht – mit Ausnahme seines Erzrivalen Mitt Romney – geschlossen hinter ihm; das Impeachment ist niedergeschlagen; die Wirtschaftsdaten, ein konstanter Aufschwung von 2,3 Prozent und eine Arbeitslosenrate von 3,5 Prozent, hat er bei seiner Rede zur Lage der Nation mit stolzgeschwellter Brust heruntergebetet wie ein Mantra; und erstmals kratzte er in einer Gallup-Umfrage an einer Zustimmungsrate von 50 Prozent.
Das Chaos bei den Vorwahlen der Demokraten in Iowa verlieh ihm jüngst zusätzlichen Auftrieb. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass er zwei Kronzeugen im Amtsenthebungsverfahren kurzerhand feuerte. Zuletzt trat er just am Vorabend der Vorwahlen in New Hampshire vor enthusiasmierten Anhängern wie ein 400-Kilo-Gorilla auf, der die demokratischen Möchtegern-Herausforderer von Bernie Sanders über Pete Buttigieg bis Joe Biden in ihre Grenzen verweist. Fürchten muss Trump einstweilen wohl nur Mike Bloomberg, den New Yorker Selfmademan-Milliardär, den er konsequent als „Mini Mike“ verhöhnt und der offiziell erst am „Super Tuesday“ in drei Wochen an den Start um die Präsidentschaft geht.