Die "Vorgänger sollen sich aus so etwas heraushalten“, sagt die deutsche Bundeskanzlerin. Das heiße aber nicht, dass sie keine Gespräche mit den Kandidaten führen würde.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich nicht in die Vorgänge um die Neubesetzung des CDU-Vorsitzes und der Kanzlerkandidatur der CDU/CSU einmischen. Sie habe dies bei ihrem Rückzug vom Parteivorsitz im Oktober 2018 zugesagt, und daran wolle sie sich halten, machte Merkel am Mittwoch in Berlin am Rande eines Besuchs der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin deutlich.
"Meine Erfahrung historischer Art ist, dass die Vorgänger sich aus so etwas heraushalten sollten. Und das befolge ich", sagte Merkel. Das heiße nicht, dass sie mit möglichen Kandidaten nicht spreche.
Merkel, die seit 2005 als Bundeskanzlerin regiert, war mehr als 18 Jahre lang CDU-Chefin. Nach dem schlechten Abschneiden der CDU und der bayerischen Schwesterpartei CSU im Oktober 2018 verzichtete sie beim CDU-Bundesparteitag wenige Wochen später auf eine Wiederwahl. Zur neuen CDU-Chefin wurde Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt. Diese hat nach den Turbulenzen um die gescheiterte Regierungsbildung in Thüringen Anfang Februar nun ihrerseits ihren Rückzug angekündigt.
Finnland sorgt sich nicht um deutsche EU-Ratspräsidentschaft
Marin geht indessen nicht davon aus, dass die Krise in der CDU die deutsche EU-Ratspräsidentschaft überschatten könnte. Deutschland sei sehr erfahren und auch auf Lösungen ausgerichtet, und deswegen glaube sie, dass Deutschland die Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte des Jahres sehr gut meistern werde.
Mit Blick auf eine Regierungsbeteiligung von Rechtspopulisten in anderen europäischen Staaten sagte Merkel, für die CDU/CSU gelte, dass sie nicht mit der AfD zusammenarbeite. Über andere Länder wolle sie nicht urteilen, das müssten diese selbst entscheiden.
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(APA/dpa)