Eine Millionenstadt ist Sonderzone, die Regierung spricht von einer „Notfallphase“: Südkorea ist jetzt der am stärksten betroffene Staat nach China.
Weitere 118 Todesopfer hat das Coronavirus in China gefordert, damit steigt die Zahl auf 2236. Zudem hat sich die Zahl der Neuansteckungen nahezu verdoppelt: Die Nationale Gesundheitskommssion berichtete von 889 neuen Krankheitsfällen, verglichen mit 394 Fällen am Vortag. Nun sind auch in Südkorea die Infektionen sprunghaft angestiegen: Die Regierung hat die Millionenstadt Daegu zur Sonderzone erklärt. Sie spricht von einer "Notfall-Phase".
Zentrum der Krise ist die Stadt Daegu im Südosten von Südkorea, Dort stieg nach Angaben der Regierung die Zahl der registrierten Neuinfektionen zuletzt sprunghaft um 52 auf 156. Südkorea ist damit der am stärksten von der Epidemie betroffene Staat außerhalb Chinas.
Ausbreitung in der Sekte „Church of Jesus“
Ein großer Teil der neuen Fälle wurde demnach bei Mitgliedern der Shincheonji Church of Jesus festgestellt. Dort verbreitete sich das Virus, nachdem eine 61-jährige Anhängerin der Religionsgemeinschaft den Virustest zunächst verweigert hatte und weiter zu Gottesdiensten gegangen war.
"Einen Monat nach dem Ausbruch sind wir nun in einer Notfall-Phase“, sagte Premierminister Chung Se-kyun. Daegu ist nun „Sondermanagement-Zone“, der dortige Bürgermeister rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Wer unbedingt hinaus müsse, müsse eine Schutzmaske tragen.
China: 76.465 nachgewiesene Fälle
In China starben 118 weitere Patienten - insgesamt sind es damit bisher 2236 Tote. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle liegt nun bei 75.465 - doch es wird eine hohe Dunkelziffer vermutet. Weitere Meldungen über Todesopfer gibt es aus Südkorea - das erste Todesopfer -, aber auch aus dem Iran und aus Japan.
(apa/red.)