Die beträchtliche Hemmung des US-Militärapparates wird von diversen Mächten ausgenützt. So gibt es riskante Luft- und Seemanöver etwa Russlands und des Irans, China zeigt noch demonstrativer als sonst Flagge im Westpazifik und Südchinesischen Meer.
Ein russischer Kampfjet, der einen US-Aufklärer wild bedrängt; iranische Schnellboote, die sich mit größeren US-Kriegsschiffen anlegen; eine chinesische Flugzeugträgerkampfgruppe, die sich den Gewässern Japans und Taiwans demonstrativ nähert: Das sind nur drei Beispiele für Aktionen, die man zwar teils als militärisch übliche „Neckereien" abtun könnte, aber im Grunde Provokationen sind. Und weil sie just zu einer Zeit stattfinden, da das größte Militär der Welt wegen der Coronapandemie gehemmt ist, können sie ohne Zweifel als Tests der amerikanischen Handlungsfähigkeit und teils auch als Setzen neuer Flaggen auf der Landkarte gewertet werden.
Bereits Anfang März hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper angeordnet, dass weltweit alle grenzüberschreitenden Bewegungen geschlossener Truppenverbände, einzelner Soldaten, Zivilangestellter der Streitkräfte sowie Angehöriger von Militärs für 60 Tage ausgesetzt sind. Auch militärische Bewegungen innerhalb der USA und anderer Staaten sind beschränkt worden. Manöver entfielen ebenso wie das Entsenden von Verstärkungen und das Herauslösen von Truppen aus dem Einsatz.