US-Wahl

Der Rapper, der vom Weißen Haus träumt

REUTERS
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Superstar Kanye West startet mit einem bizarren Auftritt den Wahlkampf. Seine „Birthday Party“ könnte Joe Biden wichtige Stimmen kosten.

Was in aller Welt sollten die an exzentrische Manifestationen gewohnten Amerikaner von dem Auftritt des Rappers und Hip-Hop-Superstars Kanye West am Sonntag in Charleston halten? War es ein PR-Coup für sein Album „Jesus is King“ und seine Modelinie „Yeezy“, eine fast einstündige Erweckungspredigt im Dienst seiner Präsidentschaftsambitionen oder die Entäußerung eines Wirrkopfs, der an einer bipolaren Störung leidet? Seine Familie, der berühmt-berüchtigte Kardashian-Clan, vermutet angeblich einen neuen manischen Schub bei dem 43-Jährigen, der mit Kim Kardashian vier Kinder großzieht.

Seine Schutzweste trug die Aufschrift „Security“, auf seinem Hinterkopf war die Zahl 2020 rasiert: So trat der Milliardär, Multikünstler und Selbstdarsteller in seiner ersten Wahlkampfshow seit der Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur per Tweet am 4. Juli vor ein ausgesuchtes Publikum. Mitten in seinen Ausführungen über Abtreibung brach er in Tränen aus, als er gestand, dass sein Vater – ein ehemaliger Black-Panther-Aktivist – ihn abtreiben lassen wollte. „Meine Mutter hat mein Leben gerettet.“ Die Anglistik-Professorin hat ihn in Chicago allein aufgezogen. Er selbst habe bei seiner ersten Tochter auf Abtreibung gedrängt. „Ich habe fast meine Tochter getötet“, rief er aus.

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