Der Mediator

Wenn Multimilliardäre Medien kaufen

2013 kaufte Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, um 250 Mio. US-Dollar die renommierte „Washington Post“.
2013 kaufte Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, um 250 Mio. US-Dollar die renommierte „Washington Post“.JIM LO SCALZO / EPA / picturedesk
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Seit der globalen Wirtschaftskrise, die 2008 begann, sind Zeitungen guten Rufs Objekte der Begierde für Superreiche geworden. Ihre Motive mögen politisch oder humanistisch sein – die Lust auf Innovation ist manchmal erfolgversprechend.

Beim Abschied von Addendum zeigten sich die Macher dieses vor drei Jahren gegründeten Medienprojekts relativ wortkarg, bedenkt man die ihm zugrunde liegende Idee: Das „Hinzuzufügende“ sollte tiefgehende Investigation betreiben, auch mittels Datenanalyse. Journalismus auf höchstem Niveau war das hehre Ziel von Addendum, das zur Privatstiftung Quo Vadis Veritas („Wo gehst du hin, o Wahrheit?“) gehörte.

Warum also der rasche Abgang von Veritas? Wurde zu wenig von dem erfüllt, was Stifter Dietrich Mateschitz wollte, zu viel von dem recherchiert, was der Energy-Drink-Mogul als Ergebnis nicht wollte? Ob es Resistentia, Diffidentia oder Taedium gab, ist bisher nicht publik. Mateschitz und QVV-Chef Michael Fleischhacker stellen die Aktivitäten einvernehmlich ein, weil die Zielsetzungen nicht ausreichend erfüllt wurden. Der Unternehmer will sich auf Lösungsorientiertes jenseits „politischer Alltagsauseinandersetzungen“ konzentrieren – ein Entrepreneur, der nicht lang fackelt, der Entscheidungen auch nicht begründen muss.

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