Joe Biden hat Mühe, Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez im Zaum zu halten.
Donald Trump hat seinen Wahlkampfslogan längst gefunden: Joe Biden mag sich moderat geben, tatsächlich sei er bloß eine „Marionette der extremen Linken“, wie der Präsident wettert. Eifrig zieht er durch das Land, um vor einem Sieg des Herausforderers im November zu warnen. Unter einem Präsidenten Biden würde der größten Volkswirtschaft ein sozialistisches System blühen – inklusive eines ökonomischen Desasters nach dem Vorbild Venezuelas.
Der Parteitag der Demokraten, der per Videokonferenz über die Bühne geht, zeigt, dass sich Biden und seine Gefolgsleute redlich bemühen, eine möglichst breite Basis potenzieller Wähler in der Mitte der Gesellschaft anzuziehen. Ungewöhnlich viele Konservative kommen zu Wort, mit John Kasich auch ein selbst deklarierter „lebenslanger Republikaner“, der vor vier Jahren noch für seine Partei gegen Trump in die Vorwahl zog.
„Unsere Bewegung lebt weiter"
Doch der linke Rand tritt selbstbewusst in Erscheinung – am Montag mit einer Rede von Bernie Sanders, am Dienstag mit Alexandria Ocasio-Cortez. „Unsere Kampagne ist zu Ende, aber unsere Bewegung lebt weiter“, sagte Sanders. Der Senator aus Vermont stellt sich zwar unmissverständlich hinter Biden, um „den korruptesten Präsidenten der modernen Geschichte“ aus dem Weißen Haus zu jagen.