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Trump: "Niemand wird in Bidens Amerika sicher sein“

Donald Trump
Donald Trump(c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE)
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Der US-Präsident nimmt die Nominierung durch die Republikaner „mit einem Herzen voller Dankbarkeit“ an. Seinen demokratischen Herausforderer Biden attackiert er hart.
 
 

US-Präsident Donald Trump ist offiziell der Kandidat der Republikaner bei der Präsidentschaftswahl am 3. November. "Mit einem Herzen voller Dankbarkeit nehme ich heute Abend diese Nominierung für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten an", sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Abschluss des Parteitags seiner Partei.

Mit einem Schreckensszenario für den Fall eines Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden warb Trump für seine Wiederwahl: "Niemand wird in Bidens Amerika sicher sein.“ Er selbst werde hingegen „das absolute Recht eines jeden amerikanischen Bürgers verteidigen, in Sicherheit, Würde und Frieden zu leben. Die republikanische Partei wird die Stimme der patriotischen Helden bleiben, die für die Sicherheit Amerikas sorgen", so Trump. Der US-Präsident warf Biden vor, eine Marionette der radikalen Linken zu sein, die die Macht übernehmen wollten. "Joe Biden ist ein trojanisches Pferd für den Sozialismus."

Trump stimmte die Amerikaner auf eine Schicksalswahl ein: "Zu keinem Zeitpunkt zuvor standen die Wähler vor einer klareren Wahl zwischen zwei Parteien, zwei Visionen, zwei Philosophien oder zwei Agenden. Diese Wahl wird darüber entscheiden, ob wir den amerikanischen Traum retten oder ob wir zulassen, dass eine sozialistische Agenda unser geliebtes Schicksal zerstört.“ Biden sei „der Zerstörer amerikanischer Arbeitsplätze. Und wenn man ihm die Chance gibt, wird er der Zerstörer amerikanischer Größe sein."

Trump droht Unternehmen mit Zöllen bei Jobverlagerung

Unternehmen, die Jobs ins Ausland verlagern, drohte der US-Präsident: "Wir werden jedes Unternehmen mit Zöllen belegen, das die Vereinigten Staaten verlässt, um Arbeitsplätze im Ausland zu schaffen“. Er werde weiter dafür sorgen, dass Unternehmen und Arbeitsplätze im Land blieben. Die Agenda von Biden sei dagegen „Made in China".

Trump lobte sein Krisenmanagement in der Corona-Pandemie, das eine Mehrheit der Amerikaner in Umfragen negativ bewertet. Die USA zählen neben Brasilien und Indien zu den am stärksten betroffenen Ländern, mit mehr als 5,88 Millionen Infizierten und 180.806 Toten. "Wir werden das Virus besiegen, die Pandemie beenden und stärker als je zuvor aus der Krise hervorgehen", sagte er. "Wir werden vor dem Ende des Jahres oder vielleicht sogar schon früher einen Impfstoff herstellen."

Der Präsident warb bei seiner Ansprache auch um die Stimmen schwarzer Wähler, die zu Bidens wichtigen Unterstützern zählen. "Ich habe in drei Jahren mehr für die schwarze Gemeinschaft getan als Joe Biden in 47 Jahren", behauptete Trump. "Ich sage mit großer Bescheidenheit, dass ich mehr für die afroamerikanische Community getan habe als jeder Präsident seit Abraham Lincoln." Unter Lincoln wurde vom Kongress der 13. Zusatz zur US-Verfassung angenommen, mit dem die Sklaverei in den USA abgeschafft wurde. Nach früheren ähnlichen Äußerungen Trumps verwiesen Experten bereits auf das in der Amtszeit von Lyndon B. Johnson 1965 nach Protesten angenommene Wahlrechtsgesetz. Das erlaubte allen US-Bürgern unabhängig von ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft, sich an Wahlen zu beteiligen und sich in ein öffentliches Amt wählen zu lassen.

Trump wirbt damit, dass die Arbeitslosenquote auch unter Afroamerikanern vor der Corona-Pandemie auf ein historisches Tief gesunken war. Zudem stellte er die Finanzierung von historisch schwarzen Universitäten sicher. Seine Justizreform führte zur Freilassung zahlreicher schwarzer Häftlinge.

Der Präsident hielt seine Rede entgegen der Gepflogenheiten für eine Parteiveranstaltung auf dem Südrasen des Weißen Hauses. Kritiker warfen ihm bereits im Vorfeld deswegen vor, mit dem Traditionsbruch das historische Gelände für einen parteipolitischen Wahlkampfauftritt als Machtsymbol zu missbrauchen. Er hatte bereits zuvor an den anderen drei Tagen der Parteiversammlung gesprochen und damit mit der Tradition gebrochen, nach der sich der Kandidat bis zu seiner Dankesrede in der letzten Nacht des Konvents zurückhält. Zudem waren trotz der Corona-Pandemie mehr als 1000 Zuschauer in engem Abstand anwesend, von denen viele keine Schutzmaske trugen.

(APA)

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