Corona-Maßnahmen

"Virus kuschelt mit": Regierung rät von privaten Feiern mit mehr als 25 Personen ab

Kogler und Kurz
Kogler und Kurz REUTERS
  • Drucken

Bundeskanzler Kurz hatte angedeutet, dass es weitere Verschärfungen bei den Corona-Maßnahmen geben könnte. Geworden sind daraus Empfehlungen für den Herbst.

Die Regierung hat heute beim ersten regulären Ministerrat nach der Sommerpause über Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Anders als erwartet, hat sich Türkis-Grün nicht auf Verschärfungen geeinigt. Stattdessen gab Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Pressefoyer nach dem Ministerrat drei Empfehlungen ab:

  • Abstand halten und das Befolgen von Hygienemaßnahmen seien in der kalten Jahreszeit entscheidend.

  • Mund-Nasen-Schutz tragen: „Je mehr sich unser gesellschaftliches Leben nach innen verlagert, umso wichtiger ist es, dass wir dort wo wir den Abstand nicht einhalten können, wieder vermehrt die Maske tragen", sagte Kurz.

  • Private Feiern sollen „mit Hausverstand" abgehalten werden, besonders auch in Hinblick auf Weihnachten. Konkret empfiehlt die Regierung eine maximale Teilnehmerzahl von 25 Personen.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ergänzte sodann eine Mahnung: Man sei zuversichtlich, einen zweiten Lockdown verhindern zu können, allerdings werde der Herbst und damit die kühleren Temperaturen dem Virus gut tun. Denn, wenn gekuschelt werde, „kuschelt der Virus mit". Das bekannte Motto bleibe daher weiterhin: „So viel Freiheit wie möglich und so wenig Einschränkungen wie notwendig.“

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) präsentierte als dritter Redner bei der Pressekonferenz die aktuellen Zahlen: Mit Stand Mittwochvormittag gebe es 327 Neuinfektionen und 255 Neugenesene, das ergibt 3415 aktiv Erkrankte. Die Zahlen seien "etwas zu hoch für die Zeit, aber nicht dramatisch", betonte Anschober. Sie seien erklärbar vor allem durch Reiserückkehrer und die Öffnungsschritte. Derzeit sehe man einen Schwerpunkt der Clusterbildung bei privaten Feiern, daher die neue Empfehlung für maximal 25 Teilnehmer.

Als letzter mahnte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) Wachsamkeit ein. Er schilderte ein Treffen mit einem Polizeikommandanten, der von Covid-19 „gezeichnet" gewesen sei. Das habe ihm, Nehammer, bewusst gemacht, wie wichtig es sei, auf Masken und Abstand zu setzen. Die Quarantänemaßnahmen seien keine leichtfertige Entscheidung und würden streng kontrolliert, meinte der Minister. Wer dagegen verstoße, habe mit Strafen zu rechnen. Die Polizei stehe bereit, die Kontrollen zu verschärfen - sowohl in Uniform als auch in Zivilkleidung.

Mitreden beim Coronavirus: Ist eine Erkältung ein Grund daheim zu bleiben? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schule

„Im Zweifel zu Hause bleiben“: Die Regeln für den Schulbesuch

Bildung. Mit Schnupfen müssen die Kinder auch dieses Jahr nicht daheim bleiben, bei leichtem Fieber aber schon.
CORONAVIRUS: PK 'AKTUELLE CORONA-SITUATION': NEHAMMER
premium

Quarantäne: Mehr Kontrollen?

Innenminister Karl Nehammer erinnert an die hohen Strafen und will die Überwachungsfrequenz bundesweit erhöhen. Doch in Wien sieht man dafür keine Veranlassung.
Kid handmade coronavirus ugly monsters made with plasticine
Corona

Suche nach einer Wellenlänge

Die Regierung will heute neue Maßnahmen verkünden – sofern sie sich darauf einigen kann. Ab Jänner könnte es eine Impfung geben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.