Das Urteil für Karl-Heinz Grasser und Co. soll noch heuer verkündet werden. Indessen befasste sich auch das Parlament mit der ausufernden Causa.
Da waren sie wieder, erstmals nach der Sommerpause – die Angeklagten des Buwog-Prozesses inklusive Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Immerhin zwölf Mann (zwei waren entschuldigt) kamen am Dienstag, dem 156. (!) Verhandlungstag, in den Großen Schwurgerichtssaal des Straflandesgerichts Wien.
Auf das ganz strenge Corona-Setting, nämlich die Verbannung der Zuschauer auf die Galerie, verzichtete das Gerichtspräsidium. Aber große Abstände, Plexiglas-Trennwände, Desinfektionsmittel, Visiere und Papiertücher gab es immer noch reichlich. Und so saßen Grasser und Co. bei dem seit 2017 laufenden Untreue-Prozess wegen mutmaßlicher Schmiergeldflüsse rund um den vom Finanzressort organisierten Verkauf von Wohnbaugesellschaften des Bundes (darunter die Buwog) in zwei Sitzreihen hintereinander da – und lauschten verschiedenen Telefonaten. Solchen nämlich, die der mitangeklagte Ex-FPÖ-Mann und Berater Walter Meischberger vor gut einem Jahrzehnt geführt hatte – und die von der Polizei mitgeschnitten worden waren.