Bei ihrer Premiere erreichte die Spitzenkandidatin das zweitbeste Ergebnis der grünen Stadtpartei. Die Fortsetzung der Koalition steht dennoch an der Kippe – ob vieler Alternativen.
Die Koalition wurde bestätigt“, sagte Klubobmann David Ellensohn am Sonntag nach dem ersten Trend. „Wien will rot-grün“, zeigte sich der Listenzweite Peter Kraus überzeugt. Und Spitzenkandidatin Birgit Hebein sagte schließlich: „Diesmal wurden der große und der kleine Koalitionspartner gestärkt.“
Mit Stand Sonntag, 21 Uhr, hat sich deren erste Einschätzung durchaus bewahrheitet: Die aktuelle Hochrechnung kommt auf ein Ergebnis von 14,1 Prozent. Das entspricht einem Zugewinn von 2,3 Prozentpunkten bzw. sechs Mandaten gegenüber 2015 und schrammt knapp am bisher besten Ergebnis vorbei, das man 2005 mit 14,6 Prozent erreichte.
Trotz des soliden Zugewinns spürte man im grünen Lager am Wahltag aber durchaus Nervosität: Kaum abzuschätzen war es zunächst gewesen, wie viele Stimmen Spitzenkandidatin Birgit Hebein an die wieder erstarkte SPÖ bzw. die ebenfalls in Klimathemen wildernden Neos verlieren würde. Die Sorge eines Déjà-vu von 2017, als man bei der Nationalratswahl 161.000 Stimmen an die Christian-Kern-SPÖ verlor und aus dem Nationalrat flog, war groß. Etwaige Verluste konnte man aber abfangen; die latente Angst, der Paarlauf auf Stadt- und Bundesebene könnte den Grünen schaden – in Wien wurde mit der SPÖ für die Aufnahme von Flüchtlingen gestimmt, im Bund wurde diese mit der ÖVP abgelehnt –, spiegelt sich im Ergebnis nicht wider.