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SPÖ kritisiert "Nacht-und-Nebel-Aktion" im Schulbereich

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Die SPÖ wirft Türkis-Grün ein "desaströses Informationsmanagement" vor, die FPÖ warnen vor Masken und plädieren gemeinsam mit den Neos für ein Offenhalten der Schulen.

Ein "desaströses Informationsmanagement" hat SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid der Regierung am Montag in Zusammenhang mit den neuen Coronamaßnahmen für die Schulen und Universitäten attestiert. Erst am Freitag sei angekündigt worden, dass die Schulampel bundesweit gelb bleiben soll. Nur einen Tag danach seien die Oberstufen dann in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" vom Umstieg auf Fernunterricht informiert worden und auch von der Möglichkeit, bei Ampelfarbe Orange Schichtbetrieb zu fahren, sei keine Rede mehr.

Hammerschmid wiederholte ihre Forderung nach flächendeckenden und engmaschigen Testungen von Lehrern und Kindergartenpädagoginnen. Sie will außerdem Gurgel- und Antigen-Testkits für Schüler und Maßnahmen, um Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden garantieren zu können. "Nur so können wir das gemeinsame Ziel, die Schulen offen zu halten, erreichen. Lediglich Masken für die PädagogInnen bereit zu stellen, ist nicht ausreichend."

Die Sozialdemokratischen LehrerInnen Österreichs (SLÖ) plädierten in einer Aussendung dafür, Schulleitungen bei der Unterrichtsorganisation freie Hand zu geben. Denn während zwar die Durchmischung verschiedener Klassen verhindert werden soll, müssten derzeit trotzdem klassenübergreifende Gruppen wie Deutschförderklassen, unverbindliche Übungen oder Religionsunterricht abgehalten werden. Dem Minister scheine für diesbezügliche Entscheidungen "der Mut beziehungsweise die Kompetenz" zu fehlen.

FPÖ warnt vor langfristigen Schließungen - und Masken

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl bemängelte in einer Aussendung, dass die neue Covid-19-Schulverordnung auch "unbürokratisch" die Anordnung von einem oder mehreren Tagen Distance-Learning im Pflichtschulbereich vorbereite. Es dürfe zu keinen neuerlichen Schulschließungen in Österreich kommen, betonte Brückl. "Die letzten Schulschließungen im Frühjahr haben zu Unsicherheit, zu Leistungsverlust und besonders zu enormen Belastungen bei Schülern, Lehrern sowie bei berufstätigen Eltern geführt", betonte der FPÖ-Bildungssprecher, der sich außerdem gegen eine Maskenpflicht im Schulalltag aussprach. Der Nasen-Mund-Schutz habe sich als große Belastung für die Schüler erwiesen und außerdem würden zahlreiche Studien zeigen, dass das Infektionsgeschehen an den Schulen für die Verbreitung des Virus nur eine geringe Rolle spiele.

Neos-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre appellierte an die Regierung, alles in ihrer Macht Stehende tun, damit Kindergärten und Schulen trotz Lockdown offen bleiben. Es sei schlimm genug, dass die Oberstufenklassen wieder großteils völlig unvorbereitet ins Distance Learning geschickt werden. "Kindergärten und Schulen sind schließlich nicht nur Orte des sozialen Miteinanders und daher gerade für die Kleinsten ganz besonders wichtig - ihre De-facto-Schließung im Frühjahr hat auch die Eltern vor ganz massive Probleme gestellt." Sie forderte außerdem zur Minimierung des Ansteckungsrisikos Ersatzräumlichkeiten für jene Schulen, die etwa für die Maturaklassen zum Teil auch Präsenzunterricht anbieten wollen. Außerdem brauche es eine kluge und zuverlässige Teststrategie für Pädagogen mit Ergebnissen innerhalb von 24 Stunden.

(APA)

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