Optimismus von Expertenseite konnte man am Dienstagabend bei "Milborn" sehen: Es gebe Schrauben, an denen man drehen könne, um eine totale Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, sagte Christoph Wenisch.
Viele Interviews mit Virologen, Infektiologen oder anderen Experten waren seit dem Beginn der Pandemie zu sehen. Darin viele unterschiedliche Einschätzungen, was das Virus und den Umgang mit ihm betrifft. Manche ärgerten sich über die Breite in den Antworten, doch die lag oft an einer simplen Tatsache: Es werden oft Fragen gestellt, die die Expertise der Befragten überschreiten.
Die Frage der Schulschließungen überschreitet quasi jedermanns Kompetenzbereich. Sie spaltet auch die Meinungen wie kaum ein anderes Thema. Einen interessanten und unaufgeregten Beitrag dazu hörte man am Montagabend in der Gesprächssendung "Milborn" vom Infektiologen Christoph Wenisch, dem Leiter der Covid-Station der Klinik Favoriten. Mit den griffigen Formulierungen, die man von ihm schon kennt.
Und einem gewissen Grundoptimismus. Eine komplette Überlastung der Krankenhäuser sieht er als behandelnder Arzt von Covid-Patienten nicht: "Ich bin guter Dinge, dass es sich noch ausgehen könnte, obwohl es für uns im Krankenhaus eine Batzen-Belastung ist natürlich." Er hofft, dass die Maßnahmen sich bald in niedrigeren Zahlen zeigen. Und: Man könne an mehreren Schrauben drehen, so Wenisch, um das Schlimmste zu verhindern. Etwa wenn man Patienten, denen es an sich gut geht, entlassen könnte, ohne noch lange darauf zu warten, dass sie nicht mehr infektiös sind. Oder indem man leichtere Fälle nicht ins Krankenhaus überweist. Mit gutem Management könne man ziemlich viel hinbringen.