800.000 Menschen in Pakistan von Hilfe abgeschnitten

In this picture taken Tuesday, Aug. 24, 2010, Pakistani residents stand on their property which is su
In this picture taken Tuesday, Aug. 24, 2010, Pakistani residents stand on their property which is su(c) AP (Kevin Frayer)
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Die UNO schätzt, dass rund 800.000 Menschen in Pakistan von jeder Hilfe abgeschnitten sind. Es gebe viel zu wenige Hubschrauber, um sie mit Hilfsgütern zu versorgen. Im Süden drohen weitere Überschwemmungen.

In den pakistanischen Überschwemmungsgebieten sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen 800.000 Menschen von der Hilfe abgeschnitten. Diese Menschen befänden sich in Gegenden, die nur über den Luftweg zu erreichen seien, erklärte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Dienstagabend in Islamabad. "Wir brauchen dringend mehr Hubschrauber." Mindestens 40 Schwerlasthubschrauber seien nötig, "um die große Zahl zunehmend verzweifelter Menschen mit lebensrettenden Hilfsgütern zu versorgen", sagte Marcus Prior vom UNO-Welternährungsprogramm (WFP) laut der Erklärung des OCHA.

Beispiellose logistische Herausforderungen

"Diese beispiellosen Überschwemmungen stellen uns vor beispiellose logistische Herausforderungen", sagte der UN-Vizegeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und die Koordinierung von Nothilfe, John Holmes, der Erklärung zufolge. "Das erfordert außerordentliche Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft."

Von den Ende Juli begonnenen Überschwemmungen in Pakistan sind 20 Millionen Menschen betroffen. Fünf Millionen Menschen verloren ihre Häuser. Mindestens 1.500 Menschen starben. Die Behörden warnten vor weiteren Überschwemmungen vor allem im Süden des Landes.

In der südpakistanischen Provinz Sindh warnten die Behörden am Mittwoch vor erneuten schweren Überschwemmungen durch den Indus-Fluss. Die Stadt Hyderabad und umliegende Bezirke seien weiterhin stark gefährdet, sagte der Minister für Bewässerung in Sindh, Jam Saifullah Dharejo. "Wir stecken mitten im Krieg gegen diese außergewöhnlichen Fluten."

Indus 3,5 Kilometer breit

Aus den gefährdeten Gebieten wurden bereits zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht, tausende Helfer versuchten, den Indus-Fluss mit Barrieren und Dämmen in Schach zu halten. Nach Angaben eines örtlichen Armeesprechers dehnte sich der Indus in Kotri westlich von Hyderabad von seiner ursprünglichen Breite von 200 bis 300 Metern auf nahezu 3,5 Kilometer aus.

(Ag.)

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