Das am stärksten von der Coronakrise betroffene Land des Kontinents stoppt das Impfprogramm wegen bedingter Wirksamkeit.
Cyril Ramaphosa war voller Hoffnung, das Blatt zu wenden, als Südafrikas Präsident mit seinem Vize und dem Gesundheitsminister am 1. Februar am Flughafen in Johannesburg die erste Lieferung des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca in Empfang nahm. Südafrikas Fernsehen übertrug die Landung des Flugzeugs live, das die wertvolle Fracht von einer Million Dosen enthielt. Die erste Tranche war für das Gesundheitspersonal bestimmt, die allerdings nicht ausreicht für die Hunderttausenden Mitarbeiter.
Umso größer war die Enttäuschung, als Gesundheitsminister Zweli Mkhize das Impfprogramm mit dem günstigen und relativ problemlos zu lagernden Vakzin auf Eis legte. Eine Untersuchung der Universität Witwandersrand in Johannesburg mit der Universität Oxford an 2000 mehrheitlich jungen Probanden ergab nämlich nur einen sehr geringen Schutz bei milden Krankheitsverläufen. Die Effizienz beträgt gemäß der Studie nur zehn Prozent. Zwischen dem Vakzin und dem Placebo gibt es demnach keinen Unterschied. Was noch nicht bedeutet, dass der Impfstoff nicht gegen schwere Infektionen wirkt, wie die Forscher hinweisen. Sie wollen das Testprogramm ausweiten und das Spektrum verbreitern.