Serie: Natur-Talente

Was Bambusstauden mit sauberen Ozeanen zu tun haben

Bei einer "Strandputzaktion" wird Müll aufgesammelt, der an Land gespült wurde - oder den Menschen zurückgelassen haben.
Bei einer "Strandputzaktion" wird Müll aufgesammelt, der an Land gespült wurde - oder den Menschen zurückgelassen haben.The Bamboovement
  • Drucken

Bambus gilt als beliebtes Material im Kampf gegen den Plastikmüll. Aber was macht die Pflanze so beliebt? Und ist jedes Produkt aus Bambus wirklich so nachhaltig?

An den Strand gespülte Wale mit den Bäuchen voller Plastik, in alte Fischernetze verfangene Delfine, Schildkröten, die auf der Futterjagd Plastiksackerl mit Quallen verwechseln oder Schiffe, die Tonnen von Plastikmüll ins Meer kippen. Diese Bilder haben uns längst erreicht - lange schon, bevor die neue Netflix-Doku "Seaspiracy" erschienen ist.

Der Film wie auch die Bilder sorgen für Entrüstung und werfen die Frage auf, wie es um unsere Meere und die Lebensvielfalt darin steht - und was jeder einzelne von uns für deren Schutz tun kann. Während der Dokumentarfilm hauptsächlich auf den kommerziellen Fischfang fokussiert und die Überfischung als größte Bedrohung für die Meere bezeichnet, und dabei nicht zuletzt an den Zuseher appelliert, seinen Konsum von Fisch und Meerestieren zu überdenken, setzen viele Unternehmen bei der Überlegung an, wo im Alltag sich Kunststoff verhindern ließe - und wie.

Doch die Verantwortung für die Verschmutzung der Natur dürfe nicht vom Verbraucher alleine getragen werden, meint Joshua van den Hurk aus den Niederlanden. Neben europäischen Gesetzen, die die drastische Reduzierung der Kunststoffproduktion unterstützen, sieht er auch sich selbst als Unternehmer in der Pflicht: "Wir müssen Produkte schaffen, die nicht nach einmaliger Verwendung im Mistkübel landen. Wir müssen alternative Materialien in die Lieferketten einführen und umweltschädliche Materialien und Vorgänge regulieren.“ Denn diese Bilder wurden zwar weit weg aufgenommen - die Verschmutzung der Meere betreffe aber uns alle und sind auch zum Teil uns geschuldet. Auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Lösung für Artikel, die wir oft in unserem Alltag verwenden, ist van den Hurk auf Bambus als nachhaltiges Material gestoßen und hat bald darauf sein Unternehmen „The Bamboovement“ mit Sitz in Amsterdam gegründet. In seinem Sortiment führt er heute Kaffeebecher, Geschirr, Wattestäbchen, Strohhalme oder Haarbürsten aus Bambus statt aus Plastik. Sie sind biologisch abbaubar - anders als ihre schwer recycelbaren Pendants aus Plastik.

Bambus als Alternative?

Überzeugt hat ihn vor allem die Tatsache, dass es sich bei Bambus um einen schnell nachwachsenden Rohstoff handelt, erklärt der Niederländer. "Bambus ist kein Baum, sondern Gras, das wächst nach dem Schneiden wieder nach." Im richtigen Klima wäre dies "tatsächlich rund ein Meter pro Tag."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.