Mit Wasserwerfern und Tränengas sind die Einsatzkräfte gegen randalierende palästinensische Jugendliche vorgegangen.
Einen Tag nach einem tödlichen Schuss auf einen Palästinenser hat es in Jerusalem am Donnerstag erneut gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gegeben. Die Einsatzkräfte hätten versucht, die jugendlichen Palästinenser im arabischen Ostteil der Stadt mit Wasserwerfern und Tränengas zurückzudrängen, berichtete ein AFP-Reporter am frühen Abend aus dem Stadtteil Issauia. Die Jugendlichen wiederum bewarfen die Polizisten mit Steinen und setzten Autoreifen in Brand.
Nach der Tötung eines Palästinensers durch einen israelischen Wachmann war es bereits am Mittwochmorgen in Ost-Jerusalem zu Unruhen gekommen, bei denen mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Besonders in dem mehrheitlich von Arabern bewohnten Stadtteil Silwan lieferten sich Palästinenser Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften. Auch an der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in der Altstadt bezog die israelische Polizei Stellung.
In Silwan leben mehrere jüdische Familien streng abgeschirmt unter rund 12.000 Arabern. Nach Polizeiangaben hatten Palästinenser eine Straßensperre errichtet, das Auto des Wachmanns einer jüdischen Wohnanlage in dem Viertel gestoppt und mit Steinen beworfen. Daraufhin habe der Mann mit seiner Pistole das Feuer eröffnet. Durch die Schüsse wurde ein Mann getötet, zwei weitere Palästinenser erlitten Verletzungen. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen ein, der Wachmann wurde verhört. Der Getötete war nach Angaben seiner Familie Vater von fünf Kindern.
Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als ihre Hauptstadt. Der Status Ost-Jerusalems ist einer der zentralen Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Die Annektion Ost-Jerusalems durch Israel nach dem Krieg von 1967 wurde von der internationalen Staatengemeinschaft nie anerkannt.
(Ag.)