Belarus

Ryanair-Zwangslandung in Minsk: Fünf Passagiere nicht auf Weiterflug

Ein Regierungsvertreter in Minsk verlas am Montag eine angebliche Droh-E-Mail. Die österreichische Fluglinie Austrian fliegt wieder über Belarus, Behörden in Minsk stoppten am Montag das Boarding eines Lufthansa-Flugs.

Gegen das zur Landung in Minsk gezwungene Ryanair-Flugzeug lag nach Angaben der Regierung von Belarus ein Drohschreiben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor. In der E-Mail habe es unter anderem geheißen, dass an Bord der Maschine "eine Bombe deponiert" sei, sagte am Montag der Chef der Luftfahrt-Abteilung im belarussischen Transportministerium, Artem Sikorski, vor Journalisten.

Zum Beleg las er nach eigenen Angaben eine russische Übersetzung der angeblich auf Englisch abgefassten E-Mail vor. In der E-Mail hieß es laut Sikorski: "Wir, Soldaten der Hamas, fordern, dass Israel die Angriffe auf den Gazastreifen einstellt. Wir verlangen, dass die Europäische Union ihre Unterstützung für Israel einstellt." Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden, "wird eine Bombe (an Bord des Ryanair-Flugzeuges) über Vilnius explodieren", las der Ministeriumsvertreter weiter aus der seinen Angaben zufolge russischen Übersetzung der E-Mail vor. Weshalb die Hamas bereits nach dem geltenden Waffenstillstand derartige Forderungen stellen und diese ausgerechnet an den Minsker Flughafen senden sollte, wurde jedoch nicht thematisiert.

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