Serie: Natur-Talente

Moot: Kleidung aus Abfall

MOOT
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Die beiden Berliner Nils Neubauer und Michael Pfeifer produzieren Mode aus regionalen Textilmüll. Interessante Erkenntnis: „Die aussortierten Textilien haben meist eine deutlich höhere Qualität, als neue Kleidung."

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Wenn Greenpeace zu rechnen beginnt, kommt oft nichts Harmloses dabei heraus. So auch hier nicht: 18 Prozent aller gekauften Kleidungsstücke werden nur zweimal, 20 Prozent seltener als einmal im Vierteljahr getragen. Kaufen, des Kaufens Willen ist eine absurde Gewohnheit der vergangenen Jahrzehnte geworden. Angefeuert durch den Produktionstakt der Billigmodehändler, sammelt der Mensch mehr Kleidung als je zuvor. Wenn diese Fast-Fashion-Stücke als nachhaltig und fair beworben werden, also grün gewaschen werden, raucht den Berliner Modeproduzenten Nils Neubauer und Michael Pfeifer der Kopf. Sie positionieren sich klar gegen die Verschwendung von Textilien, in dem sie Mode aus, ja, Müll herstellen. Ihr Label Moot steht für „Made Out Of Trash". Und der Name ist Programm. Das Unternehmen setzt in seiner Produktion ausschließlich auf Upcycling, also auf die Aufwertung bereits bestehender Ressourcen. Aus alter Bettwäsche und Wolldecken entstehen neue T-Shirts, Longsleeves und Jacken.

Schmutzwäsche

„Als Fair Fashion-Label, das für tatsächlich nachhaltige Mode kämpft, stört uns insbesondere das Greenwashing der großen Mode-Marken“, erklärt Nils Neubauer, der kreative Part des Teams. „Dass sie fast schon provokant mit Nachhaltigkeit werben, ist haltloses Marketing und zeigt, wie der Begriff verwässert und an Bedeutung verliert. Diese Form des Marketings schadet uns, da wir uns plötzlich im Wettbewerb mit Marken wiederfinden, die uns preislich um ein Vielfaches unterbieten – denn ihren Worten folgen keinerlei Taten."

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