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Als Thomas Schmid zum Ex-Öbag-Chef wurde

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Die jüngst veröffentlichten Textnachrichten von Thomas Schmid waren für den Öbag-Aufsichtsrat „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“.(c) Wolfgang Wolak (Trend)
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Thomas Schmid hat den Chefsessel der Staatsholding mit sofortiger Wirkung verlassen. Für den Öbag-Aufsichtsrat, der ihn lang gedeckt hatte, waren die jüngsten Chats zu viel.

Die Sitzung des Aufsichtsrates wurde eiligst für Dienstag, sieben Uhr morgens, anberaumt. Nur eine Stunde später folgte die offizielle Verlautbarung: Öbag-Chef Thomas Schmid ist ab sofort nicht mehr Öbag-Chef. Seine Aufsichtsratsmandate in diversen staatsnahen Unternehmen hat er ebenfalls mit sofortiger Wirkung zurückgelegt. Im Gespräch mit der „Presse“ betonte der Aufsichtsratspräsident der Staatsholding, Helmut Kern, dass man sich mit Schmid einvernehmlich auf eine Beendigung dessen Dienstverhältnisses geeinigt habe. Heißt: Schmids Vertrag, der bis Ende März 2022 gelaufen wäre, wird nicht ausbezahlt. Aber er erhält eine Abfindung, „die deutlich unter einer Vertragsausbezahlung“ liege. Und Schmid habe auch keinerlei Ansprüche auf Auszahlung einer Bonifikation für das laufende Geschäftsjahr.

Für Thomas Schmid ist es also in der Öbag endgültig vorbei. Lange Zeit hatte er von Aufsichtsratschef Kern Rückendeckung erhalten, als immer wieder höchst unangenehme und peinliche Chatprotokolle veröffentlicht worden waren. Stets mit dem Hinweis, dass es „keine neuen strafrechtlichen Verdachtsmomente und Ermittlungen gegen Thomas Schmid“ gebe. Die gibt es auch jetzt nicht. Doch laut Kern haben „die jüngsten Chats in Verbindung mit den vorherigen die Gesamtbeurteilung geändert“. Sie waren, wie er sagt, „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“. Jetzt gehe es um die Reputation der Öbag.

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