Coronavirus

Australien und Neuseeland rücken von No-Covid-Strategie ab

APA/AFP/WILLIAM WEST
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Lange Zeit galten sie als die Musterschüler der Pandemie: Australien und Neuseeland hatten Covid-19 besser im Griff als der Rest der Welt. Doch ein Ausbruch der Delta-Variante im Winter auf der Südhalbkugel lässt nun beide Länder die No-Covid-Strategie überdenken. Auch Europa kann daraus lernen.

Die No-Covid-Strategie in Australien und Neuseeland hat bisher Tausende Menschenleben gerettet. Knapp 45.000 Covid-19-Neuinfektionen und unter 1000 Tote – so lautet die australische Bilanz. Der Nachbar Neuseeland steht sogar noch besser da: Rund 3000 Fälle und 26 Todesfälle. Über Monate führten Australier wie Neuseeländer zudem ein recht normales Leben – bis die Delta-Variante kam. Ein Limousinenfahrer in Sydney steckte sich bei einer Flugcrew an, ein Reisender aus Sydney brachte das Virus schließlich trotz Quarantäne nach Neuseeland.

Die Folge: Inzwischen mussten große Teile der australischen Ostküste Lockdowns ausrufen. Doch vor allem in Sydney, wo seit acht Wochen strenge Restriktionen gelten, steigen die Zahlen trotzdem. Derzeit registriert die Fünf-Millionenstadt hunderte Fälle pro Tag. Selbst in Neuseeland, das letzte Woche bereits nach nur einem Fall umgehend in einen strengen Lockdown gegangen ist, summieren sich die Fälle. Inzwischen sind es bereits über 100 Infizierte.

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