Die neue Neos-Mandatarin Julia Seidl will weniger Regeln für den Tourismus. Eine Impfpflicht sieht sie kritisch, ebenso Badezonen nur für Frauen.
Wien. Wenn der Nationalrat am 22. September zusammenkommt, soll sie den streitbaren Neos-Mandatar Sepp Schellhorn ersetzen, der sich aus der Politik zurückzieht. Wobei: „Einen Sepp Schellhorn kann man nicht ersetzen“, meint Julia Seidl. Doch auch sie könnte verbal auffallen. „Ich bin gern direkt. Früher hat man mir nachgesagt, dass ich ab und zu ein bisschen zufrech bin“, erzählt sie. Und „es kann durchaus passieren, dass eine gewisse Frechheit in den Wortmeldungen noch bleibt“. Was aber kann man von der Innsbruckerin, die in ihrer Stadt seit 2018 im Gemeinderat sitzt, im Parlament noch erwarten?
Seidl ist Jahrgang 1981, ihr politisches Engagement begann sie in Studententagen bei den Julis („Junge Liberale“), deren Tiroler Landesverband sie mitgründete. Und warum beschloss sie, politisch tätig zu werden? Der Hauptgrund sei, dass „der Staat sehr stark eingreift und uns noch enger ein Regelwerk aufzwingt“, sagt Seidl. Sie wolle dieses reduzieren, etwa im Tourismusbereich. Dort werde „alles überreguliert“, z. B. bei den Arbeitszeiten. Das mache es Unternehmern schwer, neue Mitarbeiter anzustellen, aber auch zu finden.