UNO schlägt Alarm bei Klimawandel

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Erderwärmung derzeit bei einem Plus von 2,7 Prozent. Am Dienstag beginnt Vollversammlung. Van der Bellen, Kurz und Schallenberg in New York.

Bevor Joe Biden – pikanterweise nach Brasiliens Jair Bolsonaro – am Dienstag vor der UN-Generalversammlung sein Debüt als US-Präsident in New York geben sollte, beriet er am Montag über Maßnahmen gegen den Klimawandel. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hatten UN-Generalsekretär António Guterres und Boris Johnson zu der Konferenz im Rahmen der UN-Sitzungswoche geladen. Der britische Premier wird Ende Oktober bei der Weltklimakonferenz in Glasgow den Gastgeber spielen.

An drastischen Appellen im Vorfeld fehlte es nicht. Die UNO hatte jüngst einen Bericht veröffentlicht, der auf ein Scheitern der Ziele des Pariser Klimapakts von 2015 hindeutet. Derzeit bewege sich die Welt auf eine Erderwärmung von 2,7 Prozent zu. Die Unterzeichnerstaaten hatten eine Begrenzung auf ein Plus von lediglich 1,5 Prozent vereinbart. „Die Zeit läuft uns davon“, sagte Biden, dessen Sonderbotschafter John Kerry in Sachen Klimaschutz rund um den Globus reist. „Wir haben den Wendepunkt erreicht“, warnte Guterres. „Die Auswirkung auf unser Klima und unseren Planeten ist schlimmer als gedacht und das Tempo schneller als prognostiziert.“ Es sei Zeit, die Alarmzeichen ernst zu nehmen.

Rot-weiß-rotes Trio

Der Klimawandel ist eines der dominierenden Themen der 76. UN-Vollversammlung, die nach der virtuellen Sitzungswoche im Vorjahr teils wieder in personam über die Bühne gehen wird. Österreich ist gleich mit einem Trio vertreten: Präsident Alexander Van der Bellen, Kanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg, der unter anderem die neuen Kollegen aus dem Iran und Libyen treffen wird. Unter den Abwesenden: Wladimir Putin, Xi Jinping und Emmanuel Macron – letzterer wohl auch aus Protest gegen die Ausbootung Frankreichs aus einem U-Boot-Deal Bidens.

Die US-amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield trieb indes die Sorge vor einem „Superspreader-Event“ um. Die Stadt New York und ihr Bürgermeister Bill de Blasio  traten zwar für eine Impfpflicht im UN-Hauptquartier ein. Das ging aber den Vereinten Nationen zu weit. Die UN-Zentrale beschränkte die Delegationsstärke pro Land im Plenarssal mit vier Personen. Alexander Van der Bellen nahm am Montag an einer Gedenkveranstaltung im 9/11-Museum teil. (vier)

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