Die Grünen waren zwiegespalten: Holen sie das meiste für den Ökobereich raus? Oder für Soziales? Die ÖVP pochte auf Entlastungen – und machte den Endspurt zur Chefsache.
Irgendwann, zwischen vier und fünf Uhr früh am Sonntagmorgen, stießen Sebastian Kurz und Werner Kogler an. Endlich. Zu welchem Zeitpunkt genau Türkis-Grün die ökosoziale Steuerreform feiern konnte, da variieren die Angaben. Man habe lange verhandelt, wenig geschlafen. „Da tut man sich am Ende schwer, das genau chronologisch nachzuerzählen“, sagt einer. Die letzten technischen Details in den Kabinetten wurden jedenfalls bis halb acht Uhr morgens fixiert. Und am Sonntagnachmittag informierte die Regierung die Öffentlichkeit.
Für den Endspurt hatte Kurz die Gespräche in sein Kanzleramt verlegt. Die Steuerreform wurde offiziell zur Chefsache. Parteikollege und Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) war ohnehin dabei. Von den Grünen verhandelten am Schluss Vizekanzler Kogler, Umweltministerin Leonore Gewessler und Klubchefin Sigrid Maurer.