Corona

Omikron: Wien verschärft Quarantäne-Regeln für Schulen und Kindergärten

Die Erleichterungen für geimpfte oder genesene Schüler ab der 5. Schulstufe fallen bei Omikron weg (Symbolbild).
Die Erleichterungen für geimpfte oder genesene Schüler ab der 5. Schulstufe fallen bei Omikron weg (Symbolbild).(c) REUTERS (MICHELE TANTUSSI)
  • Drucken

Bei einem Omikron-Verdachtsfall müssen Teile oder die gesamte Klasse für 14 Tage in Quarantäne - ohne die Möglichkeit auf früheres Freitesten. Alle Haushaltsmitglieder sollen im Wohnbereich Maske tragen.

Wien hat für das Auftreten von Omikron-Fällen bzw. Omikron-Verdachtsfällen an Schulen schärfere Regeln festgelegt. Gibt es in einer Klasse einen Omikron-Verdachtsfall (etwa ein positiver PCR-Test und Rückkehr aus einem Gebiet mit starker Omikron-Verbreitung oder ein positiver Mutationsmarker bei einem PCR-Vortest) oder einen bestätigten Fall, müssen Teile oder die gesamte Klasse als enge Kontaktperson (K1) für 14 Tage in Quarantäne. Ein früheres Freitesten ist dabei nicht möglich. Die verschärften Regeln gelten auch auch für Kindergärten.

Kinder bis zum Ende der 4. Schulstufe werden derzeit bei nur einem Corona-Fall in der Klasse automatisch als K2-Personen mit niedrigem Infektionsrisiko eingestuft. Bei der Omikron-Variante ist dies nicht mehr vorgesehen, bestätigt man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) Berichte von "Kurier" und "Heute" (Freitagausgabe).

Auch die Erleichterungen für geimpfte oder genesene Schüler ab der 5. Schulstufe fallen bei Omikron weg: Zuletzt wurden Sitznachbarn und enge Kontakte eines infizierten Schülers nur dann als K1-Personen eingestuft und damit in Heimquarantäne geschickt, wenn sie nicht geimpft oder genesen waren. Bei Omikron wird hier kein Unterschied gemacht, steht die Variante doch im Verdacht, den Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entkommen zu können. Auch hier gilt dann wieder 14 Tage Heimquarantäne ohne Möglichkeit des Freitestens.

Masken sollen auch zuhause getragen werden

In einem Elternbrief für Omikron-Verdachtsfälle werden die Erziehungsberechtigten aufgefordert, ihr Kind auch ohne Symptome sofort PCR-testen zu lassen. Außerdem sollen zusätzlich zu den bekannten Schutzmaßnahmen während der Quarantänezeit alle Haushaltsmitglieder im privaten Wohnbereich eine FFP2-Maske bzw. Kinder von 6-14 Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Hintergrund der schärferen Regeln für Omikron-Fälle sind laut der Stadt die am Dienstag vorgelegten strengeren Regeln des Gesundheitsministeriums für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung, wonach man unabhängig von Impfung oder Genesung bei Kontakt mit einem Omikron-Fall als K1-Person für 14 Tage in Quarantäne muss, und das ohne Chance auf vorzeitige Beendigung.

Bei bisherigen Corona-Varianten gilt eine Quarantäne-Dauer von zehn Tagen, wobei nach fünf Tagen ein Freitesten möglich ist. Geimpfte und Genesene können als K2-Person eingestuft werden. Aktuell gibt es in Wien laut dem Gesundheitsdienst MA15 sechs bestätigte- und 20 Verdachtsfälle der Omikron-Variante, Schulen oder Kindergärten waren bis jetzt noch nicht betroffen. In Wien werden positive PCR-Tests standardmäßig auf die Omikron-Variante überprüft.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Corona-Pandemie

Früheres Freitesten bei Omikron-Verdachtsfällen

Für Kontaktpersonen von Infizierten ist Freitesten bereits am fünften Tag der Quarantäne möglich.
„Gecko“-Präsentation am Samstag: Reich, Mückstein, Nehammer, Tanner, Striedinger.
„Gecko“

Zwei Offiziere gegen Omikron

Chief Medical Officer Katharina Reich und Generalmajor Rudolf Striedinger leiten den neuen Krisenstab „Gecko“. Wer sind sie und was können sie tun?
Im neuen Jahr rechnet das Expertengremium mit einem Infektionsanstieg
16.000 Infektionen

Omikron-Prognose: Gremium geht von "Ruhe vor Sturm" aus

Expertengremium: Aufgrund der bisher verfügbaren Evidenz zur erhöhten Transmissibilität der Omikron-Variante ist "mit einer starken Verbreitung" ebendieser zu rechnen. Es könnten 16.000 Infektionen pro Tag werden.
Wie ein sicheres Weihnachtsfest schaffen, wenn sich eine neue Corona-Virusvariante im Land auszubreiten droht? Experten empfehlen die dritte Impfung und weitere Schutzmaßnahmen.
Kontaktpersonen

Verschärfte Quarantäne-Regeln wegen Omikron: Vierzehn Tage wirklich notwendig?

Kontaktpersonen müssen für 14 Tage in Quarantäne, egal, ob sie geimpft oder genesen sind. Laut Stadtrat Hacker seien die Verschärfungen notwendig, gelten aber nur vorübergehend. Gerry Foitik gehen sie nicht weit genug. Die Ärztekammer wiederum fordert Lockerungen für Dreifachgeimpfte.
Die Mehrheit der Österreicher ging freiwillig zur Impfung, für alle anderen soll ab Februar eine Impfpflicht gelten.
Recht

Hält die Impfpflicht auch bei der Omikron-Variante?

Trotz geringerer Wirkung kann man laut Juristen die Pflicht zum Stich argumentieren, solang man damit Spitäler spürbar entlastet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.