Pandemie-Management

Soll die Gültigkeit von PCR-Tests verkürzt werden?

Gerade in der Diskussion um die Impfpflicht müssten die Menschen weiterhin davon überzeugt werden, dass die Impfung auch gegen Omikron wirke, betonte Virologe Andreas Bergthaler.
Gerade in der Diskussion um die Impfpflicht müssten die Menschen weiterhin davon überzeugt werden, dass die Impfung auch gegen Omikron wirke, betonte Virologe Andreas Bergthaler. (c) REUTERS (LISI NIESNER)
  • Drucken

Eine Verkürzung von 48 auf 24 Stunden sei derzeit nicht möglich, erklärte Katharina Reich in der ORF-Sendung „Im Zentrum“. Diese hatte zuvor Virologe Bergthaler eingefordert. Und auch: eine „transparente Kommunikation auf allen Ebenen“.

Um der beschleunigten Corona-Ausbreitung durch die Omikron-Variante besser Herr zu werden, sollte in Zukunft eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer der PCR-Tests angedacht werden, forderte Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Sonntagabend in der „ZiB 2" des ORF. Derzeit sei dies aber nicht durchführbar, konterte Österreichs oberste Gesundheitsbeamtin Katharina Reich in der Diskussionssendung "Im Zentrum".

Es sei die eine Frage, was gut wäre, die andere aber, was faktisch machbar sei, so Reich. Selbst in Wien dauere es einen Tag, bis man das PCR-Testergebnis in der Hand habe. Bei einer Verkürzung der derzeitigen Gültigkeitsdauer von 48 Stunden wäre das Ergebnis dann schon wieder ungültig. Daher, so Reich: "Sobald wir das verkürzen können, rein praktisch, werden wir das tun." Derzeit sei dies aber nicht machbar.

Reich: „Relaunch“ für Impfkampagne

Ohnehin sei derzeit „ein pragmatischer Maßnahmenstrauß an unterschiedlichen Handlungen“ geboten, um Omikron möglichst viel entgegenzuwirken, so Andreas Bergthaler. Er nannte etwa das regelmäßige Testen - wobei Antigentests besser seien als gar keine Tests - das Vorantreiben der Booster-Impfung, Konzepte in den Schulen und stringente Home-Office-Regelungen. Besonders wichtig aber sei eine klare und transparente Kommunikation - „auf allen Ebenen." Gerade in der Diskussion um die Impfpflicht, die ab Februar gelten soll, müsse man den Menschen weiter erklären, dass die Impfung auch gegen Omikron wirke. Von dieser Verantwortung enthebe auch die angekündigte Impfpflicht nicht, betonte er. Dies sei in jüngster Vergangenheit „ein bisschen schiefgelaufen“, obwohl es schlussendlich eine „politische Zielsetzung“ sei, wie man gegen Omikron vorgehen werde. Die Politik aber habe „sich zurückgelehnt, weil eh die Impfpflicht kommt“, so Bergthaler.

Reich versprach daraufhin in „Im Zentrum“, dass die Impfkampagne der Republik im Rahmen von „Gecko" neu aufgestellt und einem Relaunch unterzogen werde. Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, die ebenfalls an der Diskussionssendung teilnahm, hatte dort ebenfalls die Impfkampagne kritisiert. Anreize zum Impfen blieben aus, bestimmte Zielgruppen würden dabei nicht angesprochen. Im Anschluss wurde sie für ihre Anekdote, rund um die Testbox viele Menschen mit Migrationshintergrund gesehen zu haben, die folglich nicht geimpft gewesen seien, dann ebenfalls heftig in den sozialen Medien kritisiert.

(APA/Red. )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.