Proteste

Russland flog fünf österreichische Diplomaten aus Kasachstan aus

Kasachische Soldaten patroullieren auf einer Straße in der Metropole Almaty.
Kasachische Soldaten patroullieren auf einer Straße in der Metropole Almaty.APA/AFP/ALEXANDR BOGDANOV
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Auch sechs Ungarn wurden außer Landes gebracht. Ungarns Ministerpräsident Orbán solidarisiert sich mit dem kasachischen Präsidenten Tokajew.

Rund um die Unruhen in Kasachstan ist laut dem Außenministerium in Wien am Montag ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Moskau mit seiner Familie mit russischer Hilfe außer Landes gebracht worden. Der Botschaftsmitarbeiter und seine Familie hätten sich privat in Kasachstan auf Urlaub aufgehalten. Die Österreicher seien von den Protesten in Almaty überrascht worden und dort seit Mitte vergangener Woche in einem Hotel festgesessen, teilte das Ministerium mit.

Laut dem Außenministerium in Wien ist der ausgeflogene Botschaftsmitarbeiter für Russland und Kasachstan akkreditiert. "Die Familie konnte zusammen mit anderen Fluggästen mit einem Flugzeug der russischen Armee nach Moskau fliegen, wo sie am Montag, 10.1., am späten Nachmittag eintraf", teilte das Außenamt auf Anfrage der APA mit.

Auch Staatsbürger anderer Staaten ausgeflogen

Zuvor hatte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti gemeldet, fünf österreichische und auch sechs ungarische Staatsbürger seien aus Kasachstan ausgeflogen worden. RIA berief sich dabei auf Aussagen des Konsuls des russischen Generalkonsulats in Almaty, Wladimir Malischew, demzufolge die Evakuierungsflüge von Russland organisiert wurden. Weiters wurde seinen Angaben zufolge die Evakuierung von Russen, Bürgern aus Belarus und Kasachstan, die eine Aufenthaltserlaubnis in Russland haben oder dort studieren, fortgesetzt.

Unterdessen sprach Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán dem autoritär regierenden, kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew seine Verbundenheit aus. "Ministerpräsident Orbán hat heute mit Präsident Tokajew telefoniert und ihm Solidarität und Bedauern über die vielen, vielen Verluste versichert", sagte Orbáns Außenminister Peter Szijjártó am Montag laut der Agentur Reuters in einem Video. Orbán ist bisher der erste EU-Regierungschef, der sich an die Seite Tokajews stellt.

(APA)

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