Pandemie

Probleme mit Datenbanken von Schul-PCR-Tests halten an

Symbolbild: Auswertung von PCR-Tests. Nach einem Wechsel der Anbieter für die Schul-PCR-Tests ist es zu Problemen gekommen - die nach wie vor anhalten.
Symbolbild: Auswertung von PCR-Tests. Nach einem Wechsel der Anbieter für die Schul-PCR-Tests ist es zu Problemen gekommen - die nach wie vor anhalten.APA/HANS PUNZ
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In dieser Woche soll - überall, außer in Wien - doch nur ein PCR-Test pro Schüler durchgeführt werden. Das Bildungsministerium will rechtliche Schritte prüfen.

Die neuen Anbieter der Schul-PCR-Tests in acht Bundesländern (alle außer Wien) haben weiterhin mit technischen Problemen zu kämpfen. Daher soll in dieser Woche nur ein Test pro Schüler statt wie geplant zwei durchgeführt werden, so die ARGE für molekulare Diagnostik in einer Aussendung. So soll die anfallende Datenmenge "überschaubar und damit bewältigbar gehalten werden". Die Behebung der Probleme werde noch "einige Zeit" dauern.

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Nach einem Wechsel der Anbieter für die Schul-PCR-Tests kam es gleich nach Weihnachten zu Problemen: Zwar wurden die Tests abgenommen und analysiert - allerdings wurden die Ergebnisse teilweise falsch übermittelt.

Für schnellere Ergebnisse werden bei den Schul-PCR-Tests immer zehn Proben im Pool gemeinsam ausgewertet. Nur wenn eine davon positiv ist, wird jede Probe separat untersucht. Laut Bildungsressort hat das Labor derzeit im automatisierten Prozess Schwierigkeiten dabei, bei der Auflösung der Pools die konkreten Tests bzw. Personen zuzuordnen. Die Bietergemeinschaft werde deshalb "so viel wie möglich manuell abarbeiten", bis dieses Problem behoben ist. Sollten keine Ergebnisse kommen, sollen die Schulen stattdessen täglich Antigentests einsetzen.

Rechtliche Schritte geprüft

Die ARGE bedauerte die Probleme gegenüber den Schulen und der Republik. Man arbeite mit einem "hoch qualifizierten Team aus IT-Experten" an der Behebung der Probleme. Diese würden nicht die qualitative Auswertung der Proben betreffen, sondern die Verarbeitung des "enormen Datenvolumens". Durch das Streichen eines Tests soll nun gewährleistet werden, dass die anfallende Datenmenge zu bewältigen ist. Erst wenn die technischen Probleme behoben sind, wird auf zwei Tests umgestellt.

Im Bildungsministerium nahm man "zur Kenntnis, dass die Vertragsvereinbarungen auch diese Woche nicht eingehalten werden". Daher prüfe man mit Finanzprokuratur und der Bundesbeschaffung GmbH entsprechende rechtliche Schritte wie etwa Vertragsstrafen. Neuer Zeitplan: Am Montag wurde im Burgenland, Nieder- und Oberösterreich getestet, am Dienstag folgen Salzburg und Vorarlberg, am Mittwoch die Steiermark und am Donnerstag Tirol und Kärnten. In Wien (wo mit Lifebrain ein anderer Anbieter tätig ist) gibt es keine Probleme und es wird mindestens zweimal PCR-getestet.

Andere Labors bieten Zusammenarbeit an

Unterdessen boten sich bereits andere Labors an, bei Bedarf bei den Schultestungen einzuspringen. Die Firma Novogenia, die vor der Neuausschreibung die Schultests in sechs Bundesländern (außer Wien, Nieder- und Oberösterreich) abgewickelt hat, berichtete am Montag von einer Initiative mit zwei weiteren Labors, die gemeinsam zur Verfügung stehen würden. Konkret könnte Novogenia die Schulen in Kärnten und Salzburg testen. Die Covid Fighters - die vor der Neuausschreibung für Wiener Volksschulen sowie Nieder- und Oberösterreich zuständig waren - könnten die Länder Niederösterreich und Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland übernehmen, Novatium Tirol abdecken. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sei es eine "große Herausforderung", weitere Tests anzunehmen, mit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit sei dies aber machbar.

Man werde nun sehen, ob die weitere Entwicklung bei den Schultestungen dazu führen, dass die BBG auf dieses Angebot zurückkommt, hieß es bei Novogenia. Diese habe laut der Firma Ende vergangener Woche bei allen größeren Labors unverbindlich angefragt, ob sie bei Bedarf bei den Schultestungen aushelfen könnten. In der BBG betonte man hingegen, dass ein inhaltlicher Austausch mit Auftragnehmern von Rahmenvereinbarungen, zu denen auch die Novogenia gehört, "laufend und regelmäßig" erfolgt. Am Wochenende hatte bereits der Chef von Lifebrain, das u.a. die "Alles gurgelt"-Tests an den Wiener Schulen abwickelt, in der "Krone" von einer Anfrage der BBG zu den Schul-PCR-Tests berichtet - und abgesagt.

Hintergründe

Das Bildungsministerium musste nach Weihnachten auf einen neuen Anbieter wechseln, da der Auftrag nach Einsprüchen durch Lifebrain von der BBG neu vergeben wurde. Im Zuge eines Nachprüfungsverfahrens hatte das Bundesverwaltungsgericht auch noch die Leistungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft (Procomcure Biotech GmbH & Hygienicum GmbH & Confidence DNA-Analysen GmbH & Tauernkliniken GmbH mit Sitz in Bergheim/Salzburg) geprüft.

(APA)

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