Vor dem Krisengipfel in Genf stiftete Joe Biden Verwirrung. Und die USA und Russland tauschten reichlich Drohungen aus.
Wien/Washington/Moskau. Moskau hat offenkundig nur darauf gewartet, in der Ukraine-Krise mit Washington weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Joe Bidens Pressekonferenz im Weißen Haus, seine Differenzierung zwischen „geringfügigem Eindringen“ und „Invasion“ und seine Drohungen waren für den Kreml ein willkommener Anlass, mit Gegendrohungen die Spannungen zu schüren.
Dmitri Peskow, als Pressesprecher seit einer Dekade die Stimme Wladimir Putins, warnte am Donnerstag, Bidens Äußerungen könnten einen „Krieg“ in der Ukraine provozieren. „Hitzköpfe“ in Kiew würden sich von Biden nämlich vielleicht ermutigt fühlen, das Problem im Südosten der Ukraine mit Gewalt zu lösen, erklärte der Kreml-Sprecher sinngemäß. Moskau zeigte auch militärisch Muskeln: Es kündigte noch im Jänner und Februar große Marinemanöver auf den Weltmeeren an, in Teilen der Arktis, des Pazifiks, des Atlantiks und des Mittelmeers.