Die Intensität einer Rezession hänge auch davon ab, wie gut es Europa gelinge, Alternativen für Gas zu finden, so Wifo-Chef Gabriel Felbermayr.
In Anbetracht des sich zuspitzenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine sieht der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Gabriel Felbermayr, die Gefahr einer Rezession auf Europa zukommen. Sollte es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommen und die Gasversorgung für Europa aus Russland abbrechen, seien die bisher prognostizierten fünf Prozent Wirtschaftswachstum heuer "sicher nicht zu halten", so Felbermayr am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
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Nach der bizarren TV-Ansprache Putins Montagnacht und der Anerkennung der pro-russischen Gebiete Luhansk und Donezk, eskaliert die Lage. London spricht von „einem dunklen Tag für Europa“. Die EU-Kommission schlägt weitreichende Sanktionen vor, Deutschland stoppt Nord Stream 2. Christian Ultsch in einem kurzen Update zur unübersichtlichen Lage.
"Die Rezessionsgefahr steht im Raum", so Felbermayer weiter. Ob es bereits heuer zu einer Rezession kommen würde, sei jedoch noch nicht abzuschätzen. Generell seien alle Annahmen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen eines weiter eskalierenden Konflikts derzeit noch hoch spekulativ.
Weiters hänge die Intensität einer Rezession auch davon ab, wie gut es Europa gelinge, Alternativen für Gas zu finden, so Felbermayr. Mögliche Substitute wären Wasserstoff oder Flüssiggas. Fest stehe aber, dass Europa im Falle einer Invasion Russlands in der Ukraine auch bereit sein müsse, auf Gaslieferungen zu verzichten.
(APA)