Strenge Quarantäneregeln und unberechenbare Lockdowns – Chinas Corona-Abschottung stellt heimische Firmen vor enorme Herausforderungen. Zugleich spitzt sich unfairer Wettbewerb zu. Und Politik wird auch für ausländische Betriebe Realität.
„Wann wird das enden?“, ist die derzeit allgegenwärtige Frage. Denn die Zeiten, in denen sich ausländische Unternehmer tagelang auf mehreren Quadratkilometer großen Messegeländen in Peking, Shanghai oder Kanton tummelten, vor Ort in China Kontakte knüpften, bei einem ausgedehnten Essen und einem Glas Baijiu Deals abwickelten, sind vorerst gezählt. Die aktuelle Coronasituation stellt österreichische Firmen, die im 1,4-Milliarden-Einwohner-Land tätig sind, vor enorme Herausforderungen – und sie lässt die Probleme, die der lukrative chinesische Markt den Unternehmen bisher bescherte, in den Hintergrund rücken.
Das größte Hindernis sind die gegenwärtigen Einreisebestimmungen. Die Unsicherheiten, die ein Aufenthalt in der Volksrepublik mit sich bringt, sind für viele Ausländer zu groß geworden. Visa für Messebesuche stellen die Behörden ohnehin nicht mehr aus. Wer als Geschäftsreisender die Grenze überquert, muss drei Wochen verpflichtend in Quarantäne in dafür spezifisch zugewiesene Unterkünfte. „Das sind keine Kurhotels“, sagt Michael Berger, Leiter des Außenwirtschaftszentrums in Peking. „Manche Zimmer sind klein, befinden sich in keinem guten Zustand. Man kann sich keine Luxusversion aussuchen.“ Für bereits Genesene gleicht die Einreise einem Glücksspiel: Selbst, wer sich vor dem Abflug negativ teste, könne nach der Ankunft in ein Spital geschickt werden, erklärt der Wirtschaftsdelegierte. Chinesische Tests seien sensibler eingestellt und schlügen daher bei restlichen Virusbestandteilen im Körper schneller an. Zuweilen dauere es mehrere Wochen, bis die Gesundheitsbehörden grünes Licht für die Freitestung gäben.