Die Favoritin gewann den Kampf um die Downing Street. Truss steht vor riesigen Herausforderungen. Viele fragen sich, ob sie ihnen gewachsen ist.
„Es war eines der längsten Jobinterviews in der Geschichte“, witzelte Liz Truss, kurz nachdem sie als neue Premierministerin festgestanden war. So sahen es wohl auch die meisten Briten: Der Wahlkampf um das höchste Amt in Großbritannien war lang und missmutig, und er endete keine Minute zu früh. Das Resultat fiel so aus wie erwartet: Die Favoritin ist von den Tory-Parteimitgliedern zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Damit wird sie am Dienstag das Amt als neue Premierministerin antreten.
Nach Margaret Thatcher und Theresa May ist Truss die dritte Frau an Großbritanniens Spitze. Doch ihr Sieg fiel weniger deutlich aus als erwartet: Truss erhielt 81.000, ihr Rivale Rishi Sunak 60.000 Stimmen. Schon sind Fragen aufgetaucht, wie viel Autorität Truss innerhalb der Fraktion haben wird.