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Selenskij will weiteren Milliarden-Kredit vom IWF

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Die Ukraine strebe ein Darlehen von 15 bis 20 Milliarden Dollar an. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass ein so hoher Betrag die Zustimmung des Internationalen Währungsfonds findet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij wird Insidern zufolge im Laufe des Dienstags mit IWF-Chefin Kristalina Georgiewa über einen neuen Kredit sprechen. Es gehe um ein umfassendes Finanzierungsprogramm, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Ukraine strebe ein Darlehen von 15 bis 20 Milliarden Dollar an (14,77 bis 19,69 Milliarden Euro). Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass ein so hoher Betrag die Zustimmung des Internationalen Währungsfonds (IWF) findet.

Das Exekutivdirektorium des IWF hatte auf einer informellen Sitzung am Montag erörtert, der Ukraine 1,4 Milliarden Dollar an Soforthilfe anzubieten. Die Ukraine steht seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar auch ökonomisch unter starkem Druck. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr wegen des Krieges um mehr als ein Drittel einbrechen, erwarten Experten. Man stehe "weiterhin in engem Kontakt mit den ukrainischen Behörden und prüft derzeit alle möglichen Optionen, um die Ukraine unter diesen schwierigen Umständen weiter zu unterstützen", sagte kürzlich ein IWF-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.

Ukraine muss frühere IWF-Kredite zurückzahlen

Die Ukraine muss ab Mitte September 635 Millionen Dollar an Zahlungen für frühere IWF-Kredite leisten. Ausländische Gläubiger räumten der Ukraine unterdessen im August einen zweijährigen Aufschub für anstehende Anleihe-Zahlungen im Wert von fast 20 Milliarden Dollar ein. Damit kann das vom Krieg gebeutelte Land einen Zahlungsausfall vermeiden, wie aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht. Demnach stimmten die Inhaber von rund 75 Prozent der ausstehenden Anleihen dem Vorschlag aus Kiew zu. "Die Ukraine wird fast sechs Milliarden Dollar an Zahlungen einsparen", sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal dazu. "Diese Mittel werden uns helfen, die makrofinanzielle Stabilität zu erhalten, die Nachhaltigkeit der ukrainischen Wirtschaft zu stärken und die Schlagkraft unserer Armee zu verbessern."

(APA)

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