"Koalition der Verlierer"

Tiroler FPÖ pocht auf "ernsthafte Koalitionsverhandlungen"

Markus Abwerzger.
Markus Abwerzger.APA/EXPA/ERICH SPIESS
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Markus Abwerzger fordert die ÖVP zu Koalitionsverhandlungen auf. Er erwarte sich „konkrete, ernsthafte Verhandlungen“. ÖVP-Chef Mattle hatte im Vorfeld angekündigt, nicht mit der FPÖ koalieren zu wollen.

Die FPÖ sieht sich nach dem gestrigen Wahlergebnis in Tirol wohl zum ersten Mal seit Ibiza im Aufschwung. Dass ÖVP-Chef Anton Mattle eine Koalition mit der FPÖ als „undenkbar“ sieht, kommt da natürlich ungelegen. Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger fordert die ÖVP und deren Spitzenkandidat Anton Mattle nun zu "konkreten, ernsthaften Koalitionsverhandlungen" auf. "Ich erwarte mir das", sagte Abwerzger am Montag. Die FPÖ sei neben der Liste Fritz der einzige Wahlgewinner. Eine mögliche Koalition der Volkspartei mit der SPÖ wäre hingegen eine "Koalition der Verlierer".

Eine solche Konstellation habe "keinen Wählerauftrag" erhalten, argumentierte der FPÖ-Spitzenkandidat. SPÖ-Chef Georg Dornauer halte offenbar "nicht mal sein Wort" und wolle in eine Regierung gehen, obwohl die Sozialdemokraten alle Wahlziele wie Platz zwei und das Erreichen von 20 Prozent verfehlt haben. Es sei zudem "peinlich", dass die Tiroler SPÖ de facto auf dem Stand getreten sei, obwohl sich die Partei im Bund im Aufwind befinde.

„Für Small Talk nicht zur Verfügung"

ÖVP-Chef Mattle hatte eine mögliche Koalition mit den Freiheitlichen nach der Wahl erneut ausgeschlossen, zu Sondierungsgesprächen sollen die Blauen aber schon eingeladen werden. Solche will Abwerzger aber nur dann führen, "wenn sie in konkreten Koalitionsverhandlungen münden." "Für Small Talk stehe ich nicht zur Verfügung", machte der Landesparteiobmann klar. Abwerzger sah weiter gewichtige Stimmen in der Tiroler ÖVP, die einer Zusammenarbeit mit der FPÖ aufgeschlossen gegenüberstehen und nannte etwa Staatssekretär Florian Tursky sowie Granden in Wirtschafts- und Bauernbund.

Die FPÖ hatte bei der Wahl am Sonntag mehr als drei Prozentpunkte zugelegt und 18,84 Prozent bzw. sieben Mandate (plus zwei) erreicht. Zum ersten Mal in der Geschichte landete man in Tirol auf Platz zwei.

(APA/red.)

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