Im von der Opposition dominierten Repräsentantenhaus wird der Präsident auf Hürden stoßen – bei Finanzen und Untersuchungsausschüssen.
Je länger der Wahlabend dauerte, desto mehr entspannte sich die Miene des Präsidenten. Joe Biden hatte sich auf ein „Blutbad“ eingestellt, wie 2010 unter Barack Obama, als die Demokraten 63 Sitze und damit auch die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren. Eine Woge des Zorns über die Gesundheitsreform spülte damals die Tea Party in den Kongress und vergiftete die Auseinandersetzung. Darin lag auch der Keim des Aufstiegs Donald Trumps zum Rädelsführer der Republikaner.
Zwölf Jahre später verfolgte Biden im Weißen Haus, wie in rascher Folge die Ergebnisse der Kongress- und Gouverneurswahlen über die Schirme flimmerten. Währenddessen klemmte er sich ans Telefon, um den Wahlsiegern der Demokraten zu gratulieren, die sich der befürchteten „roten Welle“ der Republikaner entgegengestemmt hatten – am markantesten im Repräsentantenhaus, wo die Partei des Präsidenten zwar ein Debakel verhinderte, aber dennoch die Mehrheit einbüßte.